Heiner Binding

Geboren 1958, lebt und arbeitet in Köln

Lost and Found – aus der Serie Die Geretteten, 2022 (1996 | 2012), Ölfarbe, Leimfarbe, Holz (Türblatt mit Einkerbungen), Hartfaser, Stoffe, Holzleisten, Tackerklammern, 194,5 x 91 x 7 cm

Heiner Binding

Geboren 1958, lebt und arbeitet in Köln

Heiner Binding, Kolumba, Köln, 2020

Curriculum Vitae

1958 born in Tuttlingen, DE
1980 – 1985 State Academy of Fine Arts, Karlsruhe (Prof. Albrecht v. Hancke, Prof. Georg Baselitz, Prof. Per Kirkeby) 
1982 – 1984 Study of art sciences, University of Karlsruhe
1985 State examination 
Since 1986 in Köln

Grants and awards

1983 Annual prize (Jahrespreis) of the Kunstakademie Karlsruhe
1985 – 1987 State Graduate Scholarship (Landesgraduiertenstipendium), Baden-Württemberg
1994 Residency scholarship (Aufenthaltsstipendium), University of Leeds, England 

2000 Scholarship (Förderstipendium) of the Jakob-Eschweiler-Stiftung
2024 Kunststiftung NRW, book promotion »Heiner Binding, The Room Next Door«
2025 Scholarship (Stipendium) Stiftung Kunstfonds, Bonn

Einzelausstellungen (Auswahl)

2025 (upcoming) So sicher, wie man sich fast nur sein kann, Van der Grinten Galerie, Cologne, DE
2024 I Have the Room Next Door, Kunstverein Leverkusen, DE
2020 Josef Kleinheinrich, Münster (mit Bärbel Messmann), DE
… ich habe die Ohne-Titel-Fraktion verlassen, Raum 21, Kolumba, Köln; DE
2013 Paintings and Fabrics, Galerie taguchi fine art, Tokio, JP
2012 Malerei, Ausstellungsraum Kloster Marien­feld, Marienfeld, DE
2011 Galerie und Edition Niels Dietrich, Köln, DE
2010 Palais für Aktuelle Kunst, Glückstadt (mit Bärbel Messmann) 
susi, Ausstellungs­reihe zum Thema »Zeit«, Köln (mit Anne Neukamp), DE
Galerie und Edition Niels Dietrich, Köln, DE
2008 Gemälde, Raum 10, Kolumba, Köln
2006 Das schichten­geteilte Licht, Ausstel­lungsraum Gundel Gelbert, Köln 
2000 Museum gegenstandsfreier Kunst, Otterndorf
1997 Malerei und Zeichnung, Artothek Köln

Group Exhibitions (selected)

2025 (upcoming: Sept./Okt. 2025) Einblicke in die Sammlung der Stadt Tuttlingen, Galerie der Stadt Tuttlingen, DE
2024 Im Auge des Orkans, Galerie Anke Schmidt, Köln 
2018 – 2019 Pas de deux, Kolumba, Köln 
2018 freshtest 4.01., Kunstverein-Koeln­berg, Köln 
Splendid Isolation, Künstlerhaus Bethanien, Berlin
2016 WUNDERN, Werke aus der Kunstsammlung Mezzanin, Kunst­museum Appenzell
2014 – 2015 Playing by heart, Kolumba, Köln 
2014  Köln um halb acht, Temporary Gallery, Köln 
2013 Wiedersehen, Museum gegenstandsfreier Kunst, Otterndorf 
Viktor, Galerie Evelyn Drewes, Hamburg
walking the line III, summer drawings’ show, Kudlek van der Grinten Galerie, Köln 
2011 taguchi fine art in Cologne, Temporary Gallery, Köln 
Empfehlungsschau, Galerie Anna Klinkhammer, Düsseldorf 
2008 – 2009 Der Mensch verlässt die Erde, Kolumba, Köln 
2003 Sterne für Kolumba, Diöze­sanmuseum, Köln 
2002 Chambres Séparées, Galerie Fortlaan 17, Gent 
2001 Malerdebatte, Zeit­genössische Kunst Galerie Michael Schneider, Bonn
Paintings, Galerie Fortlaan 17, Gent 
2000 Über die Wirklichkeit, Diözesanmuseum Köln
1987 Kunstpreis Junger Westen, Handzeichnungen, Kunsthalle Recklinghausen (Katalog)

Heiner Binding

So sicher, wie man sich fast nur sein kann

June 28, 2025

 — 

August 30, 2025

Wir freuen uns auf die erste Einzelausstellung des Kölner Malers Heiner Binding in unseren Räumen. Der Künstler arbeitet seit den 1980er Jahren an einem dichten, konsistenten Werk. Wir zeigen daraus die jüngeren Werke.

Heiner Bindings Arbeiten fordern vom Betrachtenden äußerste Konzentration und die Bereitschaft, sich geistig auf eine Reise zu begeben. Denn seine ungegenständlichen Malereien und Zeichnungen entstehen zum Teil über lange Zeiträume, können immer wieder einer Überarbeitung, die auch graduell oder minimal sein kann, unterzogen werden, um ihr Wesen zu vervollkommnen. Er schreibt dazu: „Ein Bild muss manchmal eine Zumutung sein, auch ein Gestrüpp, in dem man sich verirren kann; jedenfalls muss es sich einträufeln oder hineinschleichen in das Gedächtnis, und während man es malt, muss man das irrwitzige Gefühl haben, dass ebenso alles wie auch gar nichts von ihm abhängt.“

Für ihn ist eine Arbeit vollendet, wenn sie nichts mehr von ihm erwartet, wenn sie also in einen Zustand völligen Eigenlebens übergeht. Und das entsteht nur in ständiger Zwiesprache und Beschäftigung mit dem Material und der Organisation der Flächen. Diese Flächen sind wie Membranen, die ein Davor und Dahinter osmotisch ineinander übergehen lassen, es verfangen sich in der Ungegenständlichkeit also Gedanken, Reflexionen und Empfindungen zu den existenziellen Bedingungen des Menschseins. Das Davor und Dahinter in den Malereien und Zeichnungen schafft einen Raum der Ausdehnung. Doch bei all ihrer Komplexität wirken sie selbstverständlich und zugänglich, wie ein fremder Klang, der einem doch vertraut ist. Seit einigen Jahren erweitert Heiner Binding seine Arbeiten noch stärker auch physisch in den Raum, in dem er sie zu Assemblagen formt, bei denen einzelne Gemälde auch abgekappt oder gewinkelt gesetzt sein können und manchmal auch ihre Rückseiten dem Blick zugewandt werden. All dem wohnt eine ungeheure Freiheit inne. Und diese Freiheit bezieht sich auch auf die vom Künstler verwendeten Materialien, neben dem klassischen Bildträger von Leinwand auf Keilrahmen benutzt er bedruckte Stoffe, Fundholzteile, Tackerklammern und Nägel, mit Hilfe derer er die Zweidimensionalität des Gemäldes überwindet und es objekthaft werden lässt.

Heiner Binding wurde 1958 in Tuttlingen geboren und studierte 1980 bis 1985 an der Karlsruher Akademie u.a. bei Per Kirkeby und Georg Baselitz. Neben seiner Malerei verfasst Binding Vorträge und zahlreiche Schriften. Außerdem ist er ein großer Jazz-Kenner.
Seine Arbeiten befinden sich in vielen öffentlichen und privaten Sammlungen, u.a. Kolumba und Museum Ludwig in Köln. Im Herbst 2024 ist eine umfangreiche Monografie seines Werkes im Kleinheinrich-Verlag in Münster erschienen. Herausgeber ist Stefan Kraus.

Heiner Binding

So sicher, wie man sich fast nur sein kann

June 28, 2025

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August 30, 2025

Wir freuen uns auf die erste Einzelausstellung des Kölner Malers Heiner Binding in unseren Räumen. Der Künstler arbeitet seit den 1980er Jahren an einem dichten, konsistenten Werk. Wir zeigen daraus die jüngeren Werke.

Heiner Bindings Arbeiten fordern vom Betrachtenden äußerste Konzentration und die Bereitschaft, sich geistig auf eine Reise zu begeben. Denn seine ungegenständlichen Malereien und Zeichnungen entstehen zum Teil über lange Zeiträume, können immer wieder einer Überarbeitung, die auch graduell oder minimal sein kann, unterzogen werden, um ihr Wesen zu vervollkommnen. Er schreibt dazu: „Ein Bild muss manchmal eine Zumutung sein, auch ein Gestrüpp, in dem man sich verirren kann; jedenfalls muss es sich einträufeln oder hineinschleichen in das Gedächtnis, und während man es malt, muss man das irrwitzige Gefühl haben, dass ebenso alles wie auch gar nichts von ihm abhängt.“

Für ihn ist eine Arbeit vollendet, wenn sie nichts mehr von ihm erwartet, wenn sie also in einen Zustand völligen Eigenlebens übergeht. Und das entsteht nur in ständiger Zwiesprache und Beschäftigung mit dem Material und der Organisation der Flächen. Diese Flächen sind wie Membranen, die ein Davor und Dahinter osmotisch ineinander übergehen lassen, es verfangen sich in der Ungegenständlichkeit also Gedanken, Reflexionen und Empfindungen zu den existenziellen Bedingungen des Menschseins. Das Davor und Dahinter in den Malereien und Zeichnungen schafft einen Raum der Ausdehnung. Doch bei all ihrer Komplexität wirken sie selbstverständlich und zugänglich, wie ein fremder Klang, der einem doch vertraut ist. Seit einigen Jahren erweitert Heiner Binding seine Arbeiten noch stärker auch physisch in den Raum, in dem er sie zu Assemblagen formt, bei denen einzelne Gemälde auch abgekappt oder gewinkelt gesetzt sein können und manchmal auch ihre Rückseiten dem Blick zugewandt werden. All dem wohnt eine ungeheure Freiheit inne. Und diese Freiheit bezieht sich auch auf die vom Künstler verwendeten Materialien, neben dem klassischen Bildträger von Leinwand auf Keilrahmen benutzt er bedruckte Stoffe, Fundholzteile, Tackerklammern und Nägel, mit Hilfe derer er die Zweidimensionalität des Gemäldes überwindet und es objekthaft werden lässt.

Heiner Binding wurde 1958 in Tuttlingen geboren und studierte 1980 bis 1985 an der Karlsruher Akademie u.a. bei Per Kirkeby und Georg Baselitz. Neben seiner Malerei verfasst Binding Vorträge und zahlreiche Schriften. Außerdem ist er ein großer Jazz-Kenner.
Seine Arbeiten befinden sich in vielen öffentlichen und privaten Sammlungen, u.a. Kolumba und Museum Ludwig in Köln. Im Herbst 2024 ist eine umfangreiche Monografie seines Werkes im Kleinheinrich-Verlag in Münster erschienen. Herausgeber ist Stefan Kraus.

2024 Heiner Binding, The Room Next Door, Stefan Kraus (Hg.), Texte von Heiner Binding, Barbara Hess, Stefan Kraus, BuchKunst Kleinheinrich, Münster 2024
2019 Stefan Kraus, Ulrike Surmann, Marc Steinmann, Barbara von Flüe (Hgg.), Ohne Titel, in : Auswahl Drei, Kolumba, Köln 2019 (S. 281, 284, 346/347, 527, 573)
2017 Roland Scotti, Fragmentarische Vollständigkeit. Reise durch eine Sammlung, in: WUNDERN . Werke aus der Kunstsammlung Mezzanin, Ausst.-Kat. Kunstmuseum Appenzell, Appenzell 2017 (S. 11-16, Abb. 35/36)
2011 Stefan Kraus, Katharina Winnekes, Ulrike Surmann, Marc Steinmann (Hgg.): denken. Künstlerbücher Sammlung Missmahl, Kolumba, Köln 2011 (S. 78/79)
2006 Ulrike Schick: Vom sanften Sfumato, in: Heiner Binding, Ausst.-Kat. Studio A Otterndorf, Museum gegenstandsfreier Kunst, Otterndorf 2006 (o.S.)
2000 Joachim M. Plotzek, Katharina Winnekes Stefan Kraus, Ulrike Surmann (Hgg.) Über die Wirklichkeit, Ausst.-Kat. Diözesan Museum Köln, Köln 2000 (S. 41)
1997 Sabine Müller, Verstrickungen, in: Texte zur Kunst, Köln, Heft 26, 6 (S. 178/179)
1986 Joachim Heusinger von Waldegg, Heiner Binding, Malerei und Zeichnung, Arbeiten aus der Serie 'Große Tische - Kleine Tische', Ausst.-Kat. Staatliche Akademie der Bildenden Künste, Karlsruhe 1986 (S. 3/4)
Schriften:
2025 So sicher, wie man sich fast nur sein kann. Über Malerei und Werkentwicklung, C.G. Jung-Institut, Berlin (Vortrag)
2019 Künstler und Kunstlehrer. Über hybride Selbstentwürfe (und ein professionelles Selbstverständnis in beiden Feldern), Kunsthochschule Burg Giebichenstein, Halle, und an der Universität zu Köln (Vorträge)
2016 Vom Grundflächenamt zu Sun Ra und Fra Angelico. Über Malerei und Zeichnung von Günter Tuzina, 4seitiger Handzettel, Slewe-Galerie, Amsterdam 2016
2014 Deutungswege in der Kunst, in: Dorothea Kuttenkeuler / Georg Schäfer (Hgg.) Deutungsprozesse im Wandel. Beiträge zum aktuellen Verständnis der Deutung in der Psychoanalyse, Gießen 2016 (S. 165-251) (Vortrag & Veröffentlichung)
1995 Ohne Titel, in: Artists from Europe. Works from the Leeds European Fine Art Symposium 1994, Ausst.-Kat. Metropolitan University, Leeds 1995 (S. 18/19)
Kolumba, Köln 
Museum Ludwig, Köln 
Mezzanin – Stiftung für Kunst, Schaan FL 
Galerie der Stadt Tuttlingen
Artothek – Raum für junge Kunst, Köln 

Museum gegenstandsfreier Kunst, Otterndorf 

Niels Dietrich, Köln 
Barbara Koch und Thomas Eizenhöfer, Köln 
Ruth und Jürg Nyffeler, Erstfeld CH 
Edith und Steffen Missmahl, Köln