Elger Esser

Geboren 1967, lebt und arbeitet in Düsseldorf

Fort Louvois, 2014
direct print on silver coated copper plate, shellac, framed
47 x 62 x 5 cm

Elger Esser

Geboren 1967, lebt und arbeitet in Düsseldorf

Elger Esser © Nicolas Cattelain

Curriculum Vitae

1967 Born in Stuttgart / DE
1969–1986 Elementary school and bachelor in Italy
1996 Masters of Fine art
2006–2009 Professor at Staatlichen Hochschule für Gestaltung (section Medienkunst), Karlsruhe / DE
Currently Lives and works in Düsseldorf / DE

Grants and awards

2016 Oskar-Schlemmer-Preis
2010 Rheinischer Kunstpreis
2001 Deutsches Studienzentrum Venedig
1998 Förderpreis für Bildende Kunst der Stadt Düsseldorf.
DAAD-Reisestipendium „Italien“

Solo Exhibitions (selected)

2023 "Das stille Sein", Van der Grinten Galerie, Köln, DE
"Le Lys dans la Vallée", Fondation des Artistes, Rotonde Balzac, Hotel Salomon de Rothschild, Paris, FR
"Aestus I", Galerie Kewenig, Pied-à-terre, Berlin-Charllottenburg, DE
"Photographies sur cuivre par Elger Esser", Musée d'art moderne de Fontevraud, FR
2022 "Silberblumen", FLOWERS, Hong Kong
2021 "Elger Esser. So far yet so close", Dominik Mersch Gallery, Sydney / AUS
2020 "Grey Le Gray", Van der Grinten Galerie, Cologne / DE
"En somme, j'ai vu de l'eau, du soleil, des nuages...", Musée de la Mer, Ile Sainte Marguerite, Cannes / FR (June 26 – Oct. 25, 2020)
"Entre temps et durée", Galerie RX, Paris / FR Nov. 2019 – Jan. 2020
2019 "De Sérignant à Giverny", Tour46, Belfort / FR
"L’autre côte du vent", Elger Esser and Felix Schramm, Kunsthaus Lempertz, Brussels / BE
"Morgenland", Fondation Fernet Branca, Saint-Louis / FR
2018 “Paysages intimes”, Van der Grinten Galerie, Cologne / DE
2017 “El tiempo en suspenso”, Patio Herreriano, Valladolid
nov / ESP
"Le Nil sur la Loire", Chateau de Chaumont, Domaine Chaumont sur Loire / FR
"Elger Esser - Aetas", Landesgalerie im Landesmuseum, Linz / AU
2016 "zeitigen", Oskar Schlemmer State Prize, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe / DE
"From Shivta to Lifta", Loushy Art & Projects, Tel Aviv / ISR
2015 "Nocturnes à Giverny, Photographies de Elger Esser", Festival Normandie Impressionniste, Galerie Photo du Pôle Image Haute-Normandie, Rouen / FR
2014 The Florida Museum of Photographic Arts, Tampa / USA
"L’âge d’or", Galerie Kewenig, Berlin/ DE
2012 "Stille Wellen", Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg / DE
2011 "Lichte Weite", LVR-LandesMuseum, Bonn / DE
2010 Museum voor Moderne Kunst, Arnhem / NL
2009 "Eigenzeit", Kunstmuseum Stuttgart [ / DE
2008 "Französische Landschaften 1990–2008", FO.KU.S – Foto Kunst Stadtforum, Innsbruck / AU
1999 Sonnabend Gallery, New York / USA
1998 Kunstverein Siegen, Siegen / D
E
1997 Kunstverein Hagen, Hagen / D
E
1995 Kulturbahnhof Eller, Düsseldorf / D
E

Group exhibitions (selection)

2023 "Transformationen: Material & Auflösung", Van der Grinten Galerie, Köln
"Rembrandt en Eau forte with Elger Esser Landscapes", Abbaye de Fontevraud / FR
"Au Milieu des Terres – En carnet de voyages en Méditerranée", Espace Cultural Départemental, Aix-en-Provence / FR
"Landscapes, Florenz & Istanbul", Stiftung Museum Schloss Moyland / DE
"Rosenrot, Grasgrün, Quittengelb", Kunsthalle Würth, Schwäbisch Hall / DE
"Landscape and Psyche", Dominik Mersch Gallery, Sydney
2022 "Earth: A Retrospective. El Ultimo Grito I La Collecció Per Amor A L’art", Bombas Gens Centre d’Art València, ES
"Fantastic Visions", AMoA, Amarillo Museum of Art, Amarillo / USA
"Une histoire de famille", Collection(s) Robelin, Musée d‘Art Contemporain Lyon, FR
"Belonging", The Hunt Museum, Limerick / IE
2021 COLECCIÓN JUMEX: TEMPERATURA AMBIENTE Fundacion Museo Jumex, Mexico City / MX
2020 BLUE, Loushy Art & Projects Tel Aviv / ISR
Sammlung Würth, Die Inszenierung der Natur in Werken der Sammlung Würth, Chur/ CH
The Sonnabend Collection, Remai Modern, Saskatoon / CA
2019 "L’invention d’un monde – Photographies des collections Robelin", FRAC – Auvergne, Clermont Ferrand /FR
"Zwischen Nähe und Distanz: Konstruktion von Wirklichkeiten. Von Goya bis Picasso", Museum Kunstpalast, Düsseldorf / DE
2018 "The Moment is Eternity – Works from the Olbricht Collection", me Collectors Room Berlin / DE
"Light Sensitive 2 – Photography from the Schaufler Collection", Schauwerk Sindelfingen / DE
"As Far as the Eye Can See", Museum Würth, Künzelsau / DE
2017 "Wiesenstück", Van der Grinten Galerie, Köln/ DE
"Luther und die Avantgarde. Zeitgenössische Kunst in Wittenberg, Berlin und Kasse", Altes Gefängnis, Wittenberg / DE
"Water, Clouds, Wind", Kunsthalle Würth, Schwäbisch Hall / DE
2016 "Langmatt, Licht, Libellen - Impressionismus heute?", Museum Langmatt, Baden, Austria
"Aus der Sammlung: Landschaft. Landesgalerie Linz", Museum of Modern and Contemporary Art, Linz / AU
"Der typologische Blick – Ausstellung für Hilla Becher.", Photographische Sammlung/SK Stiftung für Kultur, Cologne / DE
"I Prefer Life. Reydan Weiss Collection." Exhibition on the occasion of the 25th anniversary of the founding of the Weserburg, Bremen / DE
"WALD", Van der Grinten Galerie, Cologne / DE
"Gärten der Welt". Museum Rietberg, Zurich, Switzerland
"Monets Gärten. Zeitgenössische Fotografien", Schloss Eutin / CH
"Viehof Collection", Deichtorhallen, Hamburg / DE
2015 "Photographing Monet's Gardens: Five Contemporary Views", Musée des Impressionismes Giverny, Giverny / FR
"Faszination Fotografie", Essl Museum, Klosterneuburg / AU
"Landscape in my Mind - Landscape photography today", Kunstforum Wien, Vienna / AU

Elger Esser

Das stille Sein

November 18, 2023

 — 

January 28, 2024

Das stille Sein ist der Titel der dritten Einzelausstellung von Elger Esser in der Van der Grinten Galerie. Wir zeigen eine Auswahl seiner jüngsten Werke, die bei seinen Erkundungen im nördlichen Frankreich entstanden sind. Zu unterschiedlichen Jahres- und Tageszeiten fotografierte er den Mont-Saint-Michel, die Gezeiten im Wattenmeer und die Küste und weiter landeinwärts die Landschaften am Verlauf der Loire, in die sie eingebettet ist.
Elger Esser bereist seit 30 Jahren die Gegenden Frankreichs auf der Suche nach archetypischen Landschaften, und in seinen jüngsten Arbeiten konzentriert sich das Erleben der Landschaft auf den Übergang von Küstensaum ins Meer und in den Himmel mit seinen bewegten Wolkenformationen. Es scheint, als sei Essers bildnerische Entwicklung stark durch die Möglichkeiten angeregt, die ihm die von ihm entwickelten Techniken bieten: Die analogen Aufnahmen werden auf versilberte Kupferplatten im direkten Pigmentdruckverfahren übertragen, mit Schellack lackiert und in speziell entworfenen Rahmen gerahmt, so dass eine Erscheinung zwischen Malerei und Fotografie entsteht. Das fotografisch eingefangene Licht und seine Reflexionsspiele am Himmel und auf dem Wasser werden durch den metallischen Bilduntergrund verstärkt wiedergegeben und dadurch die Strahlkraft der Farben extrem intensiviert. Diese in den Bildern angelegte Lebendigkeit wird nochmals gesteigert durch die eigene Bewegung vor dem Bild, da sich dabei sowohl Licht wie Farben zu verändern scheinen. So entsteht eine perfekte Übereinstimmung zwischen Darstellung und Dargestelltem.

Die Landschaften von Elger Esser strahlen eine überwältigende Präsenz aus, und doch sind sie meist unauffällige Orte. Ihm geht es um die Konzentration auf das Essenzielle, was eine Landschaft ausmacht. Esser richtet dabei auch immer wieder sein Interesse auf die Verbindungen von Natur mit Zeugnissen der Baukultur, aber so, dass die Motive sich von zeitlichen und räumlichen Begebenheiten lösen und etwas Universelles und Zeitloses entsteht. Mit dem selben Blick behandelt Esser die gewaltige, seit einem Jahrtausend in der atemberaubend schönen Meereslandschaft ruhende Silhouette des Mont-Saint-Michel als ein Symbol für die Erfahrung der Immanenz der Dinge. 

Warum übt überall in der Welt die Betrachtung der aufgehenden oder der untergehenden Sonne solch eine Faszination auf den Menschen aus? Vielleicht, weil sich in der Natur eine sichtbare Manifestation des sonst so abstrakten, kontroversen Begriffs von Schönheit findet, oder vielleicht auch, weil sie in jedem ein Gefühl von Zugehörigkeit zur Welt, zum großen, unbegreiflichen Ganzen hervorruft? Die Schönheit der Landschaft im Wunder des Lichtes zu betrachten, heißt staunend innehalten, still werden, um sich in seinem eigenen Selbst spüren und hören zu können, in der Stille des Seins. Es heißt, eine tiefe Ebene betreten, in der die Rätsel des Daseins verborgen sind, weit weg vom lauten, unruhigen Zwängen des Alltags.

Elger Esser wurde 1967 in Stuttgart geboren und wuchs in Rom auf. Er studierte von 1991 bis 1997 an der Düsseldorfer Akademie bei Bernd Becher. Er gilt nicht umsonst als der konsequenteste Schüler von Bernd und Hilla Becher im Bezug auf die Idee, Typologien oder Topografien als Basis für ein Lebenswerk anzulegen. Seine Arbeiten sind u.a. in folgenden Museumssammlungen vertreten: Guggenheim Museum New York, Metropolitan Museum of Art New York, Stedelijk Museum Amsterdam, Stiftung Museum Kunstpalast Düsseldorf, Kunsthaus Zürich, Centre Pompidou Paris, Städtische Galerie im Lenbachhaus München, Kunstmuseum Stuttgart, Victoria & Albert Museum, London.

Elger Esser

Das stille Sein

November 18, 2023

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January 28, 2024

Das stille Sein ist der Titel der dritten Einzelausstellung von Elger Esser in der Van der Grinten Galerie. Wir zeigen eine Auswahl seiner jüngsten Werke, die bei seinen Erkundungen im nördlichen Frankreich entstanden sind. Zu unterschiedlichen Jahres- und Tageszeiten fotografierte er den Mont-Saint-Michel, die Gezeiten im Wattenmeer und die Küste und weiter landeinwärts die Landschaften am Verlauf der Loire, in die sie eingebettet ist.
Elger Esser bereist seit 30 Jahren die Gegenden Frankreichs auf der Suche nach archetypischen Landschaften, und in seinen jüngsten Arbeiten konzentriert sich das Erleben der Landschaft auf den Übergang von Küstensaum ins Meer und in den Himmel mit seinen bewegten Wolkenformationen. Es scheint, als sei Essers bildnerische Entwicklung stark durch die Möglichkeiten angeregt, die ihm die von ihm entwickelten Techniken bieten: Die analogen Aufnahmen werden auf versilberte Kupferplatten im direkten Pigmentdruckverfahren übertragen, mit Schellack lackiert und in speziell entworfenen Rahmen gerahmt, so dass eine Erscheinung zwischen Malerei und Fotografie entsteht. Das fotografisch eingefangene Licht und seine Reflexionsspiele am Himmel und auf dem Wasser werden durch den metallischen Bilduntergrund verstärkt wiedergegeben und dadurch die Strahlkraft der Farben extrem intensiviert. Diese in den Bildern angelegte Lebendigkeit wird nochmals gesteigert durch die eigene Bewegung vor dem Bild, da sich dabei sowohl Licht wie Farben zu verändern scheinen. So entsteht eine perfekte Übereinstimmung zwischen Darstellung und Dargestelltem.

Die Landschaften von Elger Esser strahlen eine überwältigende Präsenz aus, und doch sind sie meist unauffällige Orte. Ihm geht es um die Konzentration auf das Essenzielle, was eine Landschaft ausmacht. Esser richtet dabei auch immer wieder sein Interesse auf die Verbindungen von Natur mit Zeugnissen der Baukultur, aber so, dass die Motive sich von zeitlichen und räumlichen Begebenheiten lösen und etwas Universelles und Zeitloses entsteht. Mit dem selben Blick behandelt Esser die gewaltige, seit einem Jahrtausend in der atemberaubend schönen Meereslandschaft ruhende Silhouette des Mont-Saint-Michel als ein Symbol für die Erfahrung der Immanenz der Dinge. 

Warum übt überall in der Welt die Betrachtung der aufgehenden oder der untergehenden Sonne solch eine Faszination auf den Menschen aus? Vielleicht, weil sich in der Natur eine sichtbare Manifestation des sonst so abstrakten, kontroversen Begriffs von Schönheit findet, oder vielleicht auch, weil sie in jedem ein Gefühl von Zugehörigkeit zur Welt, zum großen, unbegreiflichen Ganzen hervorruft? Die Schönheit der Landschaft im Wunder des Lichtes zu betrachten, heißt staunend innehalten, still werden, um sich in seinem eigenen Selbst spüren und hören zu können, in der Stille des Seins. Es heißt, eine tiefe Ebene betreten, in der die Rätsel des Daseins verborgen sind, weit weg vom lauten, unruhigen Zwängen des Alltags.

Elger Esser wurde 1967 in Stuttgart geboren und wuchs in Rom auf. Er studierte von 1991 bis 1997 an der Düsseldorfer Akademie bei Bernd Becher. Er gilt nicht umsonst als der konsequenteste Schüler von Bernd und Hilla Becher im Bezug auf die Idee, Typologien oder Topografien als Basis für ein Lebenswerk anzulegen. Seine Arbeiten sind u.a. in folgenden Museumssammlungen vertreten: Guggenheim Museum New York, Metropolitan Museum of Art New York, Stedelijk Museum Amsterdam, Stiftung Museum Kunstpalast Düsseldorf, Kunsthaus Zürich, Centre Pompidou Paris, Städtische Galerie im Lenbachhaus München, Kunstmuseum Stuttgart, Victoria & Albert Museum, London.

Group Show

TRANSFORMATIONEN: MATERIAL & AUFLÖSUNG

Wolfgang Flad, Robert Currie, Fernando de Brito, Elger Esser, Pierre Faure, Rikako Kawauchi, Lorenzo Pompa, Rebecca Stevenson, Joseph Beuys

June 17, 2023

 — 

August 5, 2023

Wie der Titel bereits anklingen lässt, geht es um das alchemistische Moment in der Kunst. Vielleicht kann man es als Punkt der Aufladung bezeichnen, wo aus der leblosen, unscheinbaren Materie etwas entsteht, was kostbar, faszinierend, kraftvoll, einzigartig ist und dieses Element mit Absicht im Werk wahrnehmbar bleibt. Vielleicht um ein Staunen hervorzurufen, ein Zögern und Wittern, das die Betrachtenden in einen aktiven Akt des Dialoges mit dem Werk und seiner Ausstrahlung versetzt.

Die Ausstellung „Transformationen: Material & Auflösung“ vereint Werke von 11 internationalen Künstlerinnen und Künstlern, in denen Materialtransformationen eine zum Teil grundlegende Rolle spielen. Dabei begegnen uns Staub, Wachs, Papier, Nylon, Kunstharz, Spiegel, Silber, Glas, Tinte, Grafit und Gips.

Joseph Beuys (1921-1986) als Repräsentant der Nachkriegs-Avantgarde zählt zu den unbestritten einflussreichsten Künstlern, dessen Verständnis von Material (auch in alchemistischer Hinsicht) selbst vor dem Einsatz des eigenen Körpers nicht halt machte. In der Ausstellung zeigen wir 6 ganz stille, behutsame Frottage-Zeichnungen, die Mitte der 50er Jahre im Zusammenhang mit seinem Zinkrelief „Vor der Geburt“ entstanden sind. 

Die dreidimensionalen Werke der japanischen Malerin Rikako Kawauchi (*1990, lebt in Tokyo) sind aus Harz gegossene, fleischfarbene, schlauchartige Strukturen, die an organisch gewachsene Gebilde erinnern und trotz aller Abstraktion einen drastischen Realismus ausstrahlen.

Von Wolfgang Flad (*1974, lebt in Berlin) werden Arbeiten aus verschiedenen Werkgruppen gezeigt: Abstrakte Aluminiumreliefe, die zwischen der hochglanzpolierten Oberfläche und der grob porösen Textur der  unterschiedlich tiefen Einschläge oszillieren, farbig verspiegelte Wandarbeiten aus dem Zyklus ‚Dark Side of the Moon‘ und jüngste großformatige abstrakte Tableaus, deren unregelmäßige, sandige Oberfläche aus dem gesammelten Staub und den Sägespänen seines Atelierbodens gewonnen wird, farbig veredelt und transformiert.

Durch das malerische Übertragen einer fotografischen Vorlage auf eine Vielzahl dicht gespannter aber gegeneinander versetzter Nylonfäden schafft Robert Currie (*1976, lebt in London) dreidimensionale, optisch extrem suggestive und gleichzeitig immateriell erscheinende Wandarbeiten. Im Gegensatz dazu wirken seine abstrakten Arbeiten wie schemenhafte schwarze Spiegel.

Elger Esser (*1967, lebt in Düsseldorf) zeigt zwei kleinformatige Nachtlandschaften, in denen sich die schwarzen Silhouetten von Baumwipfeln im Gegenlicht des Mondes vor einem nächtlichen Himmel abzeichnen. Durch die besondere Technik des direkten Pigmentdrucks auf versilberte Kupferplatten wird das magische Gefühl wiedergegeben, in dem der Blick in tiefster Nacht die wenigen Lichtquelle wahrnimmt, um Räumlichkeit und Orientierung zu finden.

Die schwarz-weißen Fotografien von Pierre Faure (*1965, lebt in Paris) überraschen durch die extreme und subtile Verfremdung, die durch das Kippen der Perspektive, den kühn gewählten Ausschnitt und die Reduktion auf rein geometrische Strukturen den Blick auf Baugerüste völlig neu definiert.  

Mit mehr oder weniger spitzen Gegenständen ritzt Fernando de Brito (*1956, lebt in Hamburg) in die Schichten aus Öl und Tempera auf dem MDF-Träger, um abstrakte Gemälde aus einem Geflecht aus Linien zu schaffen. Das Oszillieren zwischen den teils streng angeordneten, vertikalen Linien und den freigezeichneten horizontalen scheint jede Komposition zum Pulsieren und Atmen zu bringen.

Der Niederländer Bas de Wit (*1977, lebt in Maastricht) verwandelt Abgüsse alter Skulpturen aus der Kunstgeschichte, von denen er neue, gröbere Abformungen macht, die er wiederum nochmal in farbigen Harzschichten ausgießt. Der Prozess lässt viel Raum für zufällige und kalkulierte Deformationen, so dass die neu entstandenen Skulpturen am Ende nur noch Reminiszenzen ihrer Vorbilder sind, von denen sie sich in Etappen emanzipiert haben, um ihr Eigenleben zu behaupten.

Wachs, das in der Kunstgeschichte wegen seiner Handhabbarkeit im angewandten Bereich oder für die Entwurfsstadien geplanter Skulpturen zum Einsatz kam, benutzt Rebecca Stevenson (*1971, lebt in London) im Gegensatz zum Hyperrealismus der 60er oder 90er Jahre für skulpturale Paraphrasen auf die Abbildung der Realität, die sich in ihren poetisch-makabren Allegorien wiederfindet. 

Neben den stets extrem farbigen Figurenallegorien in den Gemälden von Lorenzo Pompa (*1962, lebt in Düsseldorf) erscheinen immer wieder und wie im ständigen Dialog schwarz-silberne abstrakte Bilder, die die Ölfarbe in eine Minimal-Gestik drängen und je nach Größe zu fast grenzenlosen Texturen wachsen. In der Ausstellung wird die jüngste dieser Arbeiten hängen.

Michael Wittassek (*1958, lebt bei Köln) schließlich arbeitet überwiegend installativ mit Skulpturen aus gefalteten und gestauchten Bögen belichteter Fotopapiere. Wir zeigen aber mittelformatige schwarze Spiegelobjekte, die den ganzen Umraum und die Betrachtenden selbst in ihre spiegelnde konvexe Oberfläche einzusaugen scheinen. 

Group Show

TRANSFORMATIONEN: MATERIAL & AUFLÖSUNG

Wolfgang Flad, Robert Currie, Fernando de Brito, Elger Esser, Pierre Faure, Rikako Kawauchi, Lorenzo Pompa, Rebecca Stevenson, Joseph Beuys

June 17, 2023

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August 5, 2023

Wie der Titel bereits anklingen lässt, geht es um das alchemistische Moment in der Kunst. Vielleicht kann man es als Punkt der Aufladung bezeichnen, wo aus der leblosen, unscheinbaren Materie etwas entsteht, was kostbar, faszinierend, kraftvoll, einzigartig ist und dieses Element mit Absicht im Werk wahrnehmbar bleibt. Vielleicht um ein Staunen hervorzurufen, ein Zögern und Wittern, das die Betrachtenden in einen aktiven Akt des Dialoges mit dem Werk und seiner Ausstrahlung versetzt.

Die Ausstellung „Transformationen: Material & Auflösung“ vereint Werke von 11 internationalen Künstlerinnen und Künstlern, in denen Materialtransformationen eine zum Teil grundlegende Rolle spielen. Dabei begegnen uns Staub, Wachs, Papier, Nylon, Kunstharz, Spiegel, Silber, Glas, Tinte, Grafit und Gips.

Joseph Beuys (1921-1986) als Repräsentant der Nachkriegs-Avantgarde zählt zu den unbestritten einflussreichsten Künstlern, dessen Verständnis von Material (auch in alchemistischer Hinsicht) selbst vor dem Einsatz des eigenen Körpers nicht halt machte. In der Ausstellung zeigen wir 6 ganz stille, behutsame Frottage-Zeichnungen, die Mitte der 50er Jahre im Zusammenhang mit seinem Zinkrelief „Vor der Geburt“ entstanden sind. 

Die dreidimensionalen Werke der japanischen Malerin Rikako Kawauchi (*1990, lebt in Tokyo) sind aus Harz gegossene, fleischfarbene, schlauchartige Strukturen, die an organisch gewachsene Gebilde erinnern und trotz aller Abstraktion einen drastischen Realismus ausstrahlen.

Von Wolfgang Flad (*1974, lebt in Berlin) werden Arbeiten aus verschiedenen Werkgruppen gezeigt: Abstrakte Aluminiumreliefe, die zwischen der hochglanzpolierten Oberfläche und der grob porösen Textur der  unterschiedlich tiefen Einschläge oszillieren, farbig verspiegelte Wandarbeiten aus dem Zyklus ‚Dark Side of the Moon‘ und jüngste großformatige abstrakte Tableaus, deren unregelmäßige, sandige Oberfläche aus dem gesammelten Staub und den Sägespänen seines Atelierbodens gewonnen wird, farbig veredelt und transformiert.

Durch das malerische Übertragen einer fotografischen Vorlage auf eine Vielzahl dicht gespannter aber gegeneinander versetzter Nylonfäden schafft Robert Currie (*1976, lebt in London) dreidimensionale, optisch extrem suggestive und gleichzeitig immateriell erscheinende Wandarbeiten. Im Gegensatz dazu wirken seine abstrakten Arbeiten wie schemenhafte schwarze Spiegel.

Elger Esser (*1967, lebt in Düsseldorf) zeigt zwei kleinformatige Nachtlandschaften, in denen sich die schwarzen Silhouetten von Baumwipfeln im Gegenlicht des Mondes vor einem nächtlichen Himmel abzeichnen. Durch die besondere Technik des direkten Pigmentdrucks auf versilberte Kupferplatten wird das magische Gefühl wiedergegeben, in dem der Blick in tiefster Nacht die wenigen Lichtquelle wahrnimmt, um Räumlichkeit und Orientierung zu finden.

Die schwarz-weißen Fotografien von Pierre Faure (*1965, lebt in Paris) überraschen durch die extreme und subtile Verfremdung, die durch das Kippen der Perspektive, den kühn gewählten Ausschnitt und die Reduktion auf rein geometrische Strukturen den Blick auf Baugerüste völlig neu definiert.  

Mit mehr oder weniger spitzen Gegenständen ritzt Fernando de Brito (*1956, lebt in Hamburg) in die Schichten aus Öl und Tempera auf dem MDF-Träger, um abstrakte Gemälde aus einem Geflecht aus Linien zu schaffen. Das Oszillieren zwischen den teils streng angeordneten, vertikalen Linien und den freigezeichneten horizontalen scheint jede Komposition zum Pulsieren und Atmen zu bringen.

Der Niederländer Bas de Wit (*1977, lebt in Maastricht) verwandelt Abgüsse alter Skulpturen aus der Kunstgeschichte, von denen er neue, gröbere Abformungen macht, die er wiederum nochmal in farbigen Harzschichten ausgießt. Der Prozess lässt viel Raum für zufällige und kalkulierte Deformationen, so dass die neu entstandenen Skulpturen am Ende nur noch Reminiszenzen ihrer Vorbilder sind, von denen sie sich in Etappen emanzipiert haben, um ihr Eigenleben zu behaupten.

Wachs, das in der Kunstgeschichte wegen seiner Handhabbarkeit im angewandten Bereich oder für die Entwurfsstadien geplanter Skulpturen zum Einsatz kam, benutzt Rebecca Stevenson (*1971, lebt in London) im Gegensatz zum Hyperrealismus der 60er oder 90er Jahre für skulpturale Paraphrasen auf die Abbildung der Realität, die sich in ihren poetisch-makabren Allegorien wiederfindet. 

Neben den stets extrem farbigen Figurenallegorien in den Gemälden von Lorenzo Pompa (*1962, lebt in Düsseldorf) erscheinen immer wieder und wie im ständigen Dialog schwarz-silberne abstrakte Bilder, die die Ölfarbe in eine Minimal-Gestik drängen und je nach Größe zu fast grenzenlosen Texturen wachsen. In der Ausstellung wird die jüngste dieser Arbeiten hängen.

Michael Wittassek (*1958, lebt bei Köln) schließlich arbeitet überwiegend installativ mit Skulpturen aus gefalteten und gestauchten Bögen belichteter Fotopapiere. Wir zeigen aber mittelformatige schwarze Spiegelobjekte, die den ganzen Umraum und die Betrachtenden selbst in ihre spiegelnde konvexe Oberfläche einzusaugen scheinen. 

Elger Esser

Grey Le Gray

October 30, 2020

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January 16, 2021

Gustave Le Gray (1820-1884), der sicherlich bedeutendste Landschaftsfotograf des Second Empire, hatte eigentlich Malerei studiert. Zu einer Zeit, in der das noch junge Medium Fotografie vor allem als wissenschaftliche Aufnahmetechnik gesehen wurde, hörte er aber nie auf, sich als Künstler zu verstehen. Dank seiner Erfindungskraft und seines Talentes gelang es ihm, die technischen Beschränkungen zu überlisten, ja über sie hinaus zu gehen. Die aussergewöhnliche Kraft seiner Lichtbilder liegt darin, dass sie in andere Ebenen ragen als die der einfachen, getreuen Abbildung der Welt: Vielmehr geht es um die visuelle Übersetzung eines Gefühls gegenüber dieser Welt. Dieses Phänomen kulminiert in seinen Meereslandschaften („Marines“): Bildkompositionen aus Linien, Licht und Kontrasten, die aus zwei separat voneinander belichteten Negativen bestehen – eins für den Himmel und eins für das Meer, welche wiederum zusammen als ein Bild abgezogen wurden. So diente aus künstlerischem Bewusstsein dieser geniale „Montage-Trick“ der Entstehung erhabenster Meeresansichten…

Die neue Ausstellung von Elger Esser in der Van der Grinten Galerie besteht aus vierzehn, noch nie gezeigten und spezifisch als Hommage an Gustave Le Gray entstandenen Meereslandschaften. In seinem seit Mitte der 90er Jahre entstehenden Werkkorpus aus fotografierten Landschaften überführt Esser das Gesehene ineine zeitliche und imaginäre Dimension, die der Gegenwart bewusst, jedoch zugleich enthoben ist. Durch die Konzentration der Komposition auf wenigen Bildelementen, und vor allem durch die stark reduzierte Farbigkeit bildet Esser keine bestimmte Landschaft mehr ab: Es entsteht das Bild einer Idee von Landschaft, welche den Betrachter emotional bewegt. In ihren subtilen Nuancen von Tonwerten und im Spiel mit dem metallischen Klang des Untergrunds transportieren seine jüngsten, auf versilberten Kupferplatten gebrachten Aufnahmen diesen abstrakten Gedanken weiter. Seine Bilder sind nicht narrativ im Sinne, dass sie eine Geschichte erzählen, sondern sie beschreiben eine Geschichte: die der Essenz der Dinge, die uns mit der Zeit vor und nach unserer Zeit verbindet und die wie ein Echo im tiefen Inneren anrührt.

Anders als bei Le Gray ist Elger Esser ein Fotograf, der zum Maler geworden ist. Und wie bei den Pionieren des XIX. und XX. Jahrhunderts ist er stets auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, sein künstlerisches Feld zu erweitern und bereichern. Dafür beschäftigt er sich immer wieder mit der Geschichte des Bildes – seines Entstehens und seiner Beschaffenheit, ob in der Fotografie oder in der Malerei – und, setzt sich besonders mit den Meistern der ersten, wahren Moderne in Beziehung: Proust, Flaubert, Huysmans, Maupassant, Corot, die Barbizon Schule, Monet, Le Gray… Mit diesen sehr eigenen Referenzen, die seine persönliche biografische Verbindung zu Frankreich begleiten und nähren, und mit der stringenten Fortsetzung seines künstlerischen Stoffs vertritt Esser zweifelsohne eine einzigartige, starke Position in der künstlerischen Gegenwartsfotografie.

Elger Esser

Grey Le Gray

October 30, 2020

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January 16, 2021

Gustave Le Gray (1820-1884), der sicherlich bedeutendste Landschaftsfotograf des Second Empire, hatte eigentlich Malerei studiert. Zu einer Zeit, in der das noch junge Medium Fotografie vor allem als wissenschaftliche Aufnahmetechnik gesehen wurde, hörte er aber nie auf, sich als Künstler zu verstehen. Dank seiner Erfindungskraft und seines Talentes gelang es ihm, die technischen Beschränkungen zu überlisten, ja über sie hinaus zu gehen. Die aussergewöhnliche Kraft seiner Lichtbilder liegt darin, dass sie in andere Ebenen ragen als die der einfachen, getreuen Abbildung der Welt: Vielmehr geht es um die visuelle Übersetzung eines Gefühls gegenüber dieser Welt. Dieses Phänomen kulminiert in seinen Meereslandschaften („Marines“): Bildkompositionen aus Linien, Licht und Kontrasten, die aus zwei separat voneinander belichteten Negativen bestehen – eins für den Himmel und eins für das Meer, welche wiederum zusammen als ein Bild abgezogen wurden. So diente aus künstlerischem Bewusstsein dieser geniale „Montage-Trick“ der Entstehung erhabenster Meeresansichten…

Die neue Ausstellung von Elger Esser in der Van der Grinten Galerie besteht aus vierzehn, noch nie gezeigten und spezifisch als Hommage an Gustave Le Gray entstandenen Meereslandschaften. In seinem seit Mitte der 90er Jahre entstehenden Werkkorpus aus fotografierten Landschaften überführt Esser das Gesehene ineine zeitliche und imaginäre Dimension, die der Gegenwart bewusst, jedoch zugleich enthoben ist. Durch die Konzentration der Komposition auf wenigen Bildelementen, und vor allem durch die stark reduzierte Farbigkeit bildet Esser keine bestimmte Landschaft mehr ab: Es entsteht das Bild einer Idee von Landschaft, welche den Betrachter emotional bewegt. In ihren subtilen Nuancen von Tonwerten und im Spiel mit dem metallischen Klang des Untergrunds transportieren seine jüngsten, auf versilberten Kupferplatten gebrachten Aufnahmen diesen abstrakten Gedanken weiter. Seine Bilder sind nicht narrativ im Sinne, dass sie eine Geschichte erzählen, sondern sie beschreiben eine Geschichte: die der Essenz der Dinge, die uns mit der Zeit vor und nach unserer Zeit verbindet und die wie ein Echo im tiefen Inneren anrührt.

Anders als bei Le Gray ist Elger Esser ein Fotograf, der zum Maler geworden ist. Und wie bei den Pionieren des XIX. und XX. Jahrhunderts ist er stets auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, sein künstlerisches Feld zu erweitern und bereichern. Dafür beschäftigt er sich immer wieder mit der Geschichte des Bildes – seines Entstehens und seiner Beschaffenheit, ob in der Fotografie oder in der Malerei – und, setzt sich besonders mit den Meistern der ersten, wahren Moderne in Beziehung: Proust, Flaubert, Huysmans, Maupassant, Corot, die Barbizon Schule, Monet, Le Gray… Mit diesen sehr eigenen Referenzen, die seine persönliche biografische Verbindung zu Frankreich begleiten und nähren, und mit der stringenten Fortsetzung seines künstlerischen Stoffs vertritt Esser zweifelsohne eine einzigartige, starke Position in der künstlerischen Gegenwartsfotografie.

Elger Esser

Paysages intimes

April 14, 2018

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June 2, 2018

Wir freuen uns, die jüngsten Arbeiten von Elger Esser in seiner ersten Einzelausstellung in der Van der Grinten Galerie zu zeigen. Elger Esser ist Vertreter der sogenannten Düsseldorfer Fotoschule, und angesichts der ausgesprochenen Schönheit und emotionalen Wirkung seiner Arbeiten scheint zu verwundern, wie einflussreich der konzeptuelle Ansatz seiner Lehrer Bernd und Hilla Becher sich in Elger Essers Werk fortschreibt. Aber hier wie da geht es um die konsequente Beschäftigung mit den Möglichkeiten des fotografischen Bildes im Kontext der bildenden Kunst. Das heißt: auf einer Ebene, die alles Belanglose und Oberflächliche hinter sich lässt, indem das zwiespältige Wesen der Fotografie zum Thema und Ausgangspunkt wird.

Essers bevorzugtes Sujet in der bildnerischen und intellektuellen Auseinandersetzung ist die Landschaft (auch Meereslandschaften), jenen Orten, an denen das Auge nicht fähig ist, die Grenzen wahrzunehmen, und Dinge und Ereignisse scheinbar unendlich wirken, vom Betrachter „weitergedacht“ werden und damit die selbe Wirkung hervorbringen, als seien sie wirklich. Obwohl diese Orte, die Esser bei seinen zahlreichen Reisen entdeckt und erkundet, Orte der Gegenwart sind, arbeitet er in ihnen ihre Unzeitlichkeit heraus, vor allen Dingen in der sensiblen Reduktion der Farbigkeit und dem Einsetzen verschiedener, zum Teil historischer Wiedergabe-Techniken. Es ist als Erweiterung der Proust’schen Idee nicht nur die Suche nach der verlorenen Zeit, sondern auch die nach dem verlorenen Ort, ein Auslöser unbewussten Erinnerns.

In seinen jüngsten Arbeiten, die im Norden Frankreichs entstanden sind, verwendet Elger Esser als Träger des Bildes versilberte Kupferplatten, ein Material, das bereits der Barockmalers Adam Elsheimer bevorzugte, da die vollkommen glatte Oberfläche einen hauchdünnen Malauftrag erlaubte und die Ölfarbe so um das Schimmern und Leuchten des Untergrundes bereicherte. Im Gegensatz zu den früheren Arbeiten Essers ist hier die Leuchtkraft der Farben extrem, und im Reflex unterschiedlicher Lichtverhältnisse wirken sie räumlich und in der Tiefe unendlich.

Zeit und Ort als Koordinaten exakter Wiedergabe erscheinen bei Esser relativ. Er unterläuft die Vorstellung der präzisen Momentaufnahme, wie sie für die Fotografie ein Wesensmerkmal ist.

Elger Esser wurde 1967 in Stuttgart geboren und wuchs in Rom auf. Er studierte von 1991 bis 1997 bei Bernd Becher an der Kunstakademie Düsseldorf.

Arbeiten von Elger Esser sind u.a. in folgenden Museumssammlungen vertreten: Solomon R. Guggenheim Museum New York, Metropolitan Museum of Art New York, Stedelijk Museum Amsterdam, Stiftung Museum Kunstpalast Düsseldorf, Kunsthaus Zürich, Centre Pompidou Paris, Städtische Galerie im Lenbachhaus München, Kunstmuseum Stuttgart, DZ Bank Kunstsammlung Frankfurt/M.

Elger Esser

Paysages intimes

April 14, 2018

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June 2, 2018

Wir freuen uns, die jüngsten Arbeiten von Elger Esser in seiner ersten Einzelausstellung in der Van der Grinten Galerie zu zeigen. Elger Esser ist Vertreter der sogenannten Düsseldorfer Fotoschule, und angesichts der ausgesprochenen Schönheit und emotionalen Wirkung seiner Arbeiten scheint zu verwundern, wie einflussreich der konzeptuelle Ansatz seiner Lehrer Bernd und Hilla Becher sich in Elger Essers Werk fortschreibt. Aber hier wie da geht es um die konsequente Beschäftigung mit den Möglichkeiten des fotografischen Bildes im Kontext der bildenden Kunst. Das heißt: auf einer Ebene, die alles Belanglose und Oberflächliche hinter sich lässt, indem das zwiespältige Wesen der Fotografie zum Thema und Ausgangspunkt wird.

Essers bevorzugtes Sujet in der bildnerischen und intellektuellen Auseinandersetzung ist die Landschaft (auch Meereslandschaften), jenen Orten, an denen das Auge nicht fähig ist, die Grenzen wahrzunehmen, und Dinge und Ereignisse scheinbar unendlich wirken, vom Betrachter „weitergedacht“ werden und damit die selbe Wirkung hervorbringen, als seien sie wirklich. Obwohl diese Orte, die Esser bei seinen zahlreichen Reisen entdeckt und erkundet, Orte der Gegenwart sind, arbeitet er in ihnen ihre Unzeitlichkeit heraus, vor allen Dingen in der sensiblen Reduktion der Farbigkeit und dem Einsetzen verschiedener, zum Teil historischer Wiedergabe-Techniken. Es ist als Erweiterung der Proust’schen Idee nicht nur die Suche nach der verlorenen Zeit, sondern auch die nach dem verlorenen Ort, ein Auslöser unbewussten Erinnerns.

In seinen jüngsten Arbeiten, die im Norden Frankreichs entstanden sind, verwendet Elger Esser als Träger des Bildes versilberte Kupferplatten, ein Material, das bereits der Barockmalers Adam Elsheimer bevorzugte, da die vollkommen glatte Oberfläche einen hauchdünnen Malauftrag erlaubte und die Ölfarbe so um das Schimmern und Leuchten des Untergrundes bereicherte. Im Gegensatz zu den früheren Arbeiten Essers ist hier die Leuchtkraft der Farben extrem, und im Reflex unterschiedlicher Lichtverhältnisse wirken sie räumlich und in der Tiefe unendlich.

Zeit und Ort als Koordinaten exakter Wiedergabe erscheinen bei Esser relativ. Er unterläuft die Vorstellung der präzisen Momentaufnahme, wie sie für die Fotografie ein Wesensmerkmal ist.

Elger Esser wurde 1967 in Stuttgart geboren und wuchs in Rom auf. Er studierte von 1991 bis 1997 bei Bernd Becher an der Kunstakademie Düsseldorf.

Arbeiten von Elger Esser sind u.a. in folgenden Museumssammlungen vertreten: Solomon R. Guggenheim Museum New York, Metropolitan Museum of Art New York, Stedelijk Museum Amsterdam, Stiftung Museum Kunstpalast Düsseldorf, Kunsthaus Zürich, Centre Pompidou Paris, Städtische Galerie im Lenbachhaus München, Kunstmuseum Stuttgart, DZ Bank Kunstsammlung Frankfurt/M.

Elger Esser on “140, Saint Malo”

2014 (English)

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Elger Esser, DE SUBLIME

Stelline Foundation, Milano, 2017 (Italian/Engl), 5'48

Elger Esser – “zeitigen” (Deutsch mit englischem Untertitel)

2016 / Anläßlich der Oskar Schlemmer Preisverleihung an Elger Esser und seiner Ausstellung in der Kunsthalle Karlsruhe / Film von CastYourArt.

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Elger Esser and the heliogravure

Madrid 2015 (English/Spanish), 1'51

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Elger Esser, GIVERNY

2012 (German), 5'30

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Verleihung des Oskar-Schlemmer-Preises an Elger Esser

Karlsruhe 2016 (German), 57'36

Solomon R. Guggenheim Museum, New York / USA
Metropolitan Museum of Art, New York / USA
Albright-Knox Art Gallery, Buffalo / USA
Stedelijk Museum, Amsterdam / NL
Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf / DE
Kunsthaus Zürich, Zurich / CH
Fonds national d’art contemporain, Paris / FR
Centre Pompidou, Paris / FR
Städtische Galerie im Lenbachhaus, Munich / DE
Kunstmuseum Stuttgart, Stuttgart / DE
Museum der Moderne Salzburg, Salzburg / AU
Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Vienna / AU
DZ Bank Kunstsammlung, Frankfurt / DE
SMS Contemporanea, ex Palazzo Delle Papesse, Siena / IT
Fundació Foto Colectania, Barcelona / ES
LVR-LandesMuseum Bonn / DE
Huis Marseille, Amsterdam / NL
Tang Museum at Skidmore College, Saratoga Springs / USA