Robert Currie

Geboren 1976, lebt und arbeitet in London

Dungeness 2022 (Detail)
Nylon monofilaments, acrylic, perspex case
96 x 58 x 14 cm

Robert Currie

Geboren 1976, lebt und arbeitet in London

Robert Currie

Curriculum Vitae

1976 Born
1998–2000 BA (Hons) 1st class in Design and Art Direction, Manchester Metropolitan University / UK
1994–1995 BA (Hons) 1st class in Design and Art Direction, Manchester Metropolitan University / UKArt
Currently Foundation Course, Isle of Man College / UK

Grants and awards

Solo Exhibitions (selected)

2014 Bryce Wolkowitz Gallery, New York, /USA
2011 Pieces of Time, Kudlek van der Grinten Galerie, Cologne / DE
interference, SW1 Gallery, London / UK
2009 Floor and wall based objects, Kudlek van der Grinten Galerie, Cologne / DE
2008 VINEspace, London. 2008 / UK
2006 2 Days, 8 Hours, 2 Minutes and 27 Seconds of Tape, Vertigo Gallery / UK

Group Exhibitions (selected)

2008 Materiale Immateriale, M.U.S.C.A. / IT
2007 Driven, Fieldgate gallery, London / UK
2006 42, Three Colts Gallery. London / UK
Museum52 Sign. London / UK
The Liminal Phase, London / UK
Florence Trust Summer Show, London / UK
2001 New Contemporaries 2000, Milton Keynes, Manchester, Edinburgh / UK
2001 The Show, Royal College of Art / UK

Group Show

TRANSFORMATIONEN: MATERIAL & AUFLÖSUNG

Wolfgang Flad, Robert Currie, Fernando de Brito, Elger Esser, Pierre Faure, Rikako Kawauchi, Lorenzo Pompa, Rebecca Stevenson, Joseph Beuys

June 17, 2023

 — 

August 5, 2023

Wie der Titel bereits anklingen lässt, geht es um das alchemistische Moment in der Kunst. Vielleicht kann man es als Punkt der Aufladung bezeichnen, wo aus der leblosen, unscheinbaren Materie etwas entsteht, was kostbar, faszinierend, kraftvoll, einzigartig ist und dieses Element mit Absicht im Werk wahrnehmbar bleibt. Vielleicht um ein Staunen hervorzurufen, ein Zögern und Wittern, das die Betrachtenden in einen aktiven Akt des Dialoges mit dem Werk und seiner Ausstrahlung versetzt.

Die Ausstellung „Transformationen: Material & Auflösung“ vereint Werke von 11 internationalen Künstlerinnen und Künstlern, in denen Materialtransformationen eine zum Teil grundlegende Rolle spielen. Dabei begegnen uns Staub, Wachs, Papier, Nylon, Kunstharz, Spiegel, Silber, Glas, Tinte, Grafit und Gips.

Joseph Beuys (1921-1986) als Repräsentant der Nachkriegs-Avantgarde zählt zu den unbestritten einflussreichsten Künstlern, dessen Verständnis von Material (auch in alchemistischer Hinsicht) selbst vor dem Einsatz des eigenen Körpers nicht halt machte. In der Ausstellung zeigen wir 6 ganz stille, behutsame Frottage-Zeichnungen, die Mitte der 50er Jahre im Zusammenhang mit seinem Zinkrelief „Vor der Geburt“ entstanden sind. 

Die dreidimensionalen Werke der japanischen Malerin Rikako Kawauchi (*1990, lebt in Tokyo) sind aus Harz gegossene, fleischfarbene, schlauchartige Strukturen, die an organisch gewachsene Gebilde erinnern und trotz aller Abstraktion einen drastischen Realismus ausstrahlen.

Von Wolfgang Flad (*1974, lebt in Berlin) werden Arbeiten aus verschiedenen Werkgruppen gezeigt: Abstrakte Aluminiumreliefe, die zwischen der hochglanzpolierten Oberfläche und der grob porösen Textur der  unterschiedlich tiefen Einschläge oszillieren, farbig verspiegelte Wandarbeiten aus dem Zyklus ‚Dark Side of the Moon‘ und jüngste großformatige abstrakte Tableaus, deren unregelmäßige, sandige Oberfläche aus dem gesammelten Staub und den Sägespänen seines Atelierbodens gewonnen wird, farbig veredelt und transformiert.

Durch das malerische Übertragen einer fotografischen Vorlage auf eine Vielzahl dicht gespannter aber gegeneinander versetzter Nylonfäden schafft Robert Currie (*1976, lebt in London) dreidimensionale, optisch extrem suggestive und gleichzeitig immateriell erscheinende Wandarbeiten. Im Gegensatz dazu wirken seine abstrakten Arbeiten wie schemenhafte schwarze Spiegel.

Elger Esser (*1967, lebt in Düsseldorf) zeigt zwei kleinformatige Nachtlandschaften, in denen sich die schwarzen Silhouetten von Baumwipfeln im Gegenlicht des Mondes vor einem nächtlichen Himmel abzeichnen. Durch die besondere Technik des direkten Pigmentdrucks auf versilberte Kupferplatten wird das magische Gefühl wiedergegeben, in dem der Blick in tiefster Nacht die wenigen Lichtquelle wahrnimmt, um Räumlichkeit und Orientierung zu finden.

Die schwarz-weißen Fotografien von Pierre Faure (*1965, lebt in Paris) überraschen durch die extreme und subtile Verfremdung, die durch das Kippen der Perspektive, den kühn gewählten Ausschnitt und die Reduktion auf rein geometrische Strukturen den Blick auf Baugerüste völlig neu definiert.  

Mit mehr oder weniger spitzen Gegenständen ritzt Fernando de Brito (*1956, lebt in Hamburg) in die Schichten aus Öl und Tempera auf dem MDF-Träger, um abstrakte Gemälde aus einem Geflecht aus Linien zu schaffen. Das Oszillieren zwischen den teils streng angeordneten, vertikalen Linien und den freigezeichneten horizontalen scheint jede Komposition zum Pulsieren und Atmen zu bringen.

Der Niederländer Bas de Wit (*1977, lebt in Maastricht) verwandelt Abgüsse alter Skulpturen aus der Kunstgeschichte, von denen er neue, gröbere Abformungen macht, die er wiederum nochmal in farbigen Harzschichten ausgießt. Der Prozess lässt viel Raum für zufällige und kalkulierte Deformationen, so dass die neu entstandenen Skulpturen am Ende nur noch Reminiszenzen ihrer Vorbilder sind, von denen sie sich in Etappen emanzipiert haben, um ihr Eigenleben zu behaupten.

Wachs, das in der Kunstgeschichte wegen seiner Handhabbarkeit im angewandten Bereich oder für die Entwurfsstadien geplanter Skulpturen zum Einsatz kam, benutzt Rebecca Stevenson (*1971, lebt in London) im Gegensatz zum Hyperrealismus der 60er oder 90er Jahre für skulpturale Paraphrasen auf die Abbildung der Realität, die sich in ihren poetisch-makabren Allegorien wiederfindet. 

Neben den stets extrem farbigen Figurenallegorien in den Gemälden von Lorenzo Pompa (*1962, lebt in Düsseldorf) erscheinen immer wieder und wie im ständigen Dialog schwarz-silberne abstrakte Bilder, die die Ölfarbe in eine Minimal-Gestik drängen und je nach Größe zu fast grenzenlosen Texturen wachsen. In der Ausstellung wird die jüngste dieser Arbeiten hängen.

Michael Wittassek (*1958, lebt bei Köln) schließlich arbeitet überwiegend installativ mit Skulpturen aus gefalteten und gestauchten Bögen belichteter Fotopapiere. Wir zeigen aber mittelformatige schwarze Spiegelobjekte, die den ganzen Umraum und die Betrachtenden selbst in ihre spiegelnde konvexe Oberfläche einzusaugen scheinen. 

Group Show

TRANSFORMATIONEN: MATERIAL & AUFLÖSUNG

Wolfgang Flad, Robert Currie, Fernando de Brito, Elger Esser, Pierre Faure, Rikako Kawauchi, Lorenzo Pompa, Rebecca Stevenson, Joseph Beuys

June 17, 2023

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August 5, 2023

Wie der Titel bereits anklingen lässt, geht es um das alchemistische Moment in der Kunst. Vielleicht kann man es als Punkt der Aufladung bezeichnen, wo aus der leblosen, unscheinbaren Materie etwas entsteht, was kostbar, faszinierend, kraftvoll, einzigartig ist und dieses Element mit Absicht im Werk wahrnehmbar bleibt. Vielleicht um ein Staunen hervorzurufen, ein Zögern und Wittern, das die Betrachtenden in einen aktiven Akt des Dialoges mit dem Werk und seiner Ausstrahlung versetzt.

Die Ausstellung „Transformationen: Material & Auflösung“ vereint Werke von 11 internationalen Künstlerinnen und Künstlern, in denen Materialtransformationen eine zum Teil grundlegende Rolle spielen. Dabei begegnen uns Staub, Wachs, Papier, Nylon, Kunstharz, Spiegel, Silber, Glas, Tinte, Grafit und Gips.

Joseph Beuys (1921-1986) als Repräsentant der Nachkriegs-Avantgarde zählt zu den unbestritten einflussreichsten Künstlern, dessen Verständnis von Material (auch in alchemistischer Hinsicht) selbst vor dem Einsatz des eigenen Körpers nicht halt machte. In der Ausstellung zeigen wir 6 ganz stille, behutsame Frottage-Zeichnungen, die Mitte der 50er Jahre im Zusammenhang mit seinem Zinkrelief „Vor der Geburt“ entstanden sind. 

Die dreidimensionalen Werke der japanischen Malerin Rikako Kawauchi (*1990, lebt in Tokyo) sind aus Harz gegossene, fleischfarbene, schlauchartige Strukturen, die an organisch gewachsene Gebilde erinnern und trotz aller Abstraktion einen drastischen Realismus ausstrahlen.

Von Wolfgang Flad (*1974, lebt in Berlin) werden Arbeiten aus verschiedenen Werkgruppen gezeigt: Abstrakte Aluminiumreliefe, die zwischen der hochglanzpolierten Oberfläche und der grob porösen Textur der  unterschiedlich tiefen Einschläge oszillieren, farbig verspiegelte Wandarbeiten aus dem Zyklus ‚Dark Side of the Moon‘ und jüngste großformatige abstrakte Tableaus, deren unregelmäßige, sandige Oberfläche aus dem gesammelten Staub und den Sägespänen seines Atelierbodens gewonnen wird, farbig veredelt und transformiert.

Durch das malerische Übertragen einer fotografischen Vorlage auf eine Vielzahl dicht gespannter aber gegeneinander versetzter Nylonfäden schafft Robert Currie (*1976, lebt in London) dreidimensionale, optisch extrem suggestive und gleichzeitig immateriell erscheinende Wandarbeiten. Im Gegensatz dazu wirken seine abstrakten Arbeiten wie schemenhafte schwarze Spiegel.

Elger Esser (*1967, lebt in Düsseldorf) zeigt zwei kleinformatige Nachtlandschaften, in denen sich die schwarzen Silhouetten von Baumwipfeln im Gegenlicht des Mondes vor einem nächtlichen Himmel abzeichnen. Durch die besondere Technik des direkten Pigmentdrucks auf versilberte Kupferplatten wird das magische Gefühl wiedergegeben, in dem der Blick in tiefster Nacht die wenigen Lichtquelle wahrnimmt, um Räumlichkeit und Orientierung zu finden.

Die schwarz-weißen Fotografien von Pierre Faure (*1965, lebt in Paris) überraschen durch die extreme und subtile Verfremdung, die durch das Kippen der Perspektive, den kühn gewählten Ausschnitt und die Reduktion auf rein geometrische Strukturen den Blick auf Baugerüste völlig neu definiert.  

Mit mehr oder weniger spitzen Gegenständen ritzt Fernando de Brito (*1956, lebt in Hamburg) in die Schichten aus Öl und Tempera auf dem MDF-Träger, um abstrakte Gemälde aus einem Geflecht aus Linien zu schaffen. Das Oszillieren zwischen den teils streng angeordneten, vertikalen Linien und den freigezeichneten horizontalen scheint jede Komposition zum Pulsieren und Atmen zu bringen.

Der Niederländer Bas de Wit (*1977, lebt in Maastricht) verwandelt Abgüsse alter Skulpturen aus der Kunstgeschichte, von denen er neue, gröbere Abformungen macht, die er wiederum nochmal in farbigen Harzschichten ausgießt. Der Prozess lässt viel Raum für zufällige und kalkulierte Deformationen, so dass die neu entstandenen Skulpturen am Ende nur noch Reminiszenzen ihrer Vorbilder sind, von denen sie sich in Etappen emanzipiert haben, um ihr Eigenleben zu behaupten.

Wachs, das in der Kunstgeschichte wegen seiner Handhabbarkeit im angewandten Bereich oder für die Entwurfsstadien geplanter Skulpturen zum Einsatz kam, benutzt Rebecca Stevenson (*1971, lebt in London) im Gegensatz zum Hyperrealismus der 60er oder 90er Jahre für skulpturale Paraphrasen auf die Abbildung der Realität, die sich in ihren poetisch-makabren Allegorien wiederfindet. 

Neben den stets extrem farbigen Figurenallegorien in den Gemälden von Lorenzo Pompa (*1962, lebt in Düsseldorf) erscheinen immer wieder und wie im ständigen Dialog schwarz-silberne abstrakte Bilder, die die Ölfarbe in eine Minimal-Gestik drängen und je nach Größe zu fast grenzenlosen Texturen wachsen. In der Ausstellung wird die jüngste dieser Arbeiten hängen.

Michael Wittassek (*1958, lebt bei Köln) schließlich arbeitet überwiegend installativ mit Skulpturen aus gefalteten und gestauchten Bögen belichteter Fotopapiere. Wir zeigen aber mittelformatige schwarze Spiegelobjekte, die den ganzen Umraum und die Betrachtenden selbst in ihre spiegelnde konvexe Oberfläche einzusaugen scheinen. 

Robert Currie

Material Tension

September 2, 2022

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October 29, 2022

Die aktuelle Ausstellung „Material Tension“ vereint neue Arbeiten, die 2021 und 2022 entstanden sind und die Robert Currie (*1976, London) im Hinblick auf die spezifischen Herausforderungen der Galerieräume in einer starken Kontrasthaftigkeit zwischen geometrisch-abstrakt und fotorealistisch-gegenständlich ausgewählt hat.

Eine Quelle seiner Arbeit sind die zum Teil gegenläufigen Vorstellungen aus der Chaosforschung, die aber immer der Grundidee folgen, dass Ordnung aus Unordnung entsteht, und Theorien zur Komplexität, wo sich stets und immer ausreichend Ordnung ereignet und in Erscheinung treten wird.

Die Materialien (früher häufig Video-und Audioband, heute überwiegend Nylonfäden unterschiedlicher Einfärbungen), mit denen Currie arbeitet, eignen sich besonders gut für die Grundlagen komplexer Strukturen aus Verdichtung und Reihung, die vor allem seinen geometrischen Arbeiten zu Grunde liegen. Diese wirken in ihrer Strenge, als seien große dynamisch-chaotische Strukturen in einem Moment völliger Ordnung zum Stillstand gekommen. Sie strahlen eine große kontemplative Kraft aus. Diese neuen schwarz-weißen oder zweifarbigen Wandarbeiten zeigt der Künstler im mittleren Kabinett-Raum der Galerie.

Den Übergang zu den dreidimensionalen, gegenständlichen Wandarbeiten in den weißen Flügelräumen bildet das frei im Raum schwebende „Guggenheim-Piece“, bei dem die unzähligen mit schwarzem Acryl auf die regelmäßig und dicht gespannten durchsichtigen Nylonfäden aufgetragenen Punkte in einer bestimmten Blickachse das fast fotografisch wirkende Bild des Inneren des New Yorker Guggenheim wiedergeben.

Fotografien sind auch das Ausgangsmaterial der neuen dreidimensionalen Wandarbeiten, die dem gleichen Prinzip wie beim „Guggenheim-Piece“ folgen, aber bildhaft in Plexiglaskästen gefasst sind. Die neuen Motive zeigen Orte, an denen Behausungen und Gebäude in Landschaften stehen, Umgebungen, die einst sinnvoll und brauchbar gewesen sind, nach einer Weile jedoch möglicherweise verlassen. Zumindest ohne Anzeichen der Anwesenheit von Menschen. Insofern fühlt man sich an Edward Hopper und Ed Ruscha erinnert.

Die beiden neuen Kästen mit Waldmotiven sind schwarz-weiß, die Landschaften und Gebäude-situationen (wie eine Nachtaufnahme einer amerikanischen Tankstelle) farbig mit Acryl auf die durchsichtigen Nylonfarben gemalt, zusätzlich vor extrem suggestiv gemalten Bildhintergründen auf den Rückwänden.

In den dreidimensionalen Bildern von Currie fließen Dynamik, Rhythmus, Bewegung, Licht und Raum zusammen. Damit erkundet der Künstler auch Möglichkeiten, die Betrachtenden physisch in das visuelle Begreifen der Bilder miteinzubeziehen. Sie müssen einen eindeutigen Standpunkt zum Erfassen des vollständigen Bildes einnehmen. Man wird Teil einer Choreographie und Dynamik, die die zum Stillstand gekommenen Partikel des Bildes permanent flüchtig machen. Auch hier drängt sich das Interesse Robert Curries auf, dass Körper unterschiedlicher Dichte in einem erstarrten, entzerrten oder gestauchten Strudel eine eigene atemberaubende Ordnung offenbaren.

Robert Currie studierte an der Manchester Metropolitan University und am Royal College of Art in London. Seine Arbeiten befinden sich in zahlreichen Sammlungen im In- und Ausland (Lady De Rothschild, Gottfried Schulz AG, Beth Rudin DeWoody, Defauwes, Simmons & Simmons) und im öffentlichen Raum in Frankfurt, London und Brüssel.

Robert Currie

Material Tension

September 2, 2022

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October 29, 2022

Die aktuelle Ausstellung „Material Tension“ vereint neue Arbeiten, die 2021 und 2022 entstanden sind und die Robert Currie (*1976, London) im Hinblick auf die spezifischen Herausforderungen der Galerieräume in einer starken Kontrasthaftigkeit zwischen geometrisch-abstrakt und fotorealistisch-gegenständlich ausgewählt hat.

Eine Quelle seiner Arbeit sind die zum Teil gegenläufigen Vorstellungen aus der Chaosforschung, die aber immer der Grundidee folgen, dass Ordnung aus Unordnung entsteht, und Theorien zur Komplexität, wo sich stets und immer ausreichend Ordnung ereignet und in Erscheinung treten wird.

Die Materialien (früher häufig Video-und Audioband, heute überwiegend Nylonfäden unterschiedlicher Einfärbungen), mit denen Currie arbeitet, eignen sich besonders gut für die Grundlagen komplexer Strukturen aus Verdichtung und Reihung, die vor allem seinen geometrischen Arbeiten zu Grunde liegen. Diese wirken in ihrer Strenge, als seien große dynamisch-chaotische Strukturen in einem Moment völliger Ordnung zum Stillstand gekommen. Sie strahlen eine große kontemplative Kraft aus. Diese neuen schwarz-weißen oder zweifarbigen Wandarbeiten zeigt der Künstler im mittleren Kabinett-Raum der Galerie.

Den Übergang zu den dreidimensionalen, gegenständlichen Wandarbeiten in den weißen Flügelräumen bildet das frei im Raum schwebende „Guggenheim-Piece“, bei dem die unzähligen mit schwarzem Acryl auf die regelmäßig und dicht gespannten durchsichtigen Nylonfäden aufgetragenen Punkte in einer bestimmten Blickachse das fast fotografisch wirkende Bild des Inneren des New Yorker Guggenheim wiedergeben.

Fotografien sind auch das Ausgangsmaterial der neuen dreidimensionalen Wandarbeiten, die dem gleichen Prinzip wie beim „Guggenheim-Piece“ folgen, aber bildhaft in Plexiglaskästen gefasst sind. Die neuen Motive zeigen Orte, an denen Behausungen und Gebäude in Landschaften stehen, Umgebungen, die einst sinnvoll und brauchbar gewesen sind, nach einer Weile jedoch möglicherweise verlassen. Zumindest ohne Anzeichen der Anwesenheit von Menschen. Insofern fühlt man sich an Edward Hopper und Ed Ruscha erinnert.

Die beiden neuen Kästen mit Waldmotiven sind schwarz-weiß, die Landschaften und Gebäude-situationen (wie eine Nachtaufnahme einer amerikanischen Tankstelle) farbig mit Acryl auf die durchsichtigen Nylonfarben gemalt, zusätzlich vor extrem suggestiv gemalten Bildhintergründen auf den Rückwänden.

In den dreidimensionalen Bildern von Currie fließen Dynamik, Rhythmus, Bewegung, Licht und Raum zusammen. Damit erkundet der Künstler auch Möglichkeiten, die Betrachtenden physisch in das visuelle Begreifen der Bilder miteinzubeziehen. Sie müssen einen eindeutigen Standpunkt zum Erfassen des vollständigen Bildes einnehmen. Man wird Teil einer Choreographie und Dynamik, die die zum Stillstand gekommenen Partikel des Bildes permanent flüchtig machen. Auch hier drängt sich das Interesse Robert Curries auf, dass Körper unterschiedlicher Dichte in einem erstarrten, entzerrten oder gestauchten Strudel eine eigene atemberaubende Ordnung offenbaren.

Robert Currie studierte an der Manchester Metropolitan University und am Royal College of Art in London. Seine Arbeiten befinden sich in zahlreichen Sammlungen im In- und Ausland (Lady De Rothschild, Gottfried Schulz AG, Beth Rudin DeWoody, Defauwes, Simmons & Simmons) und im öffentlichen Raum in Frankfurt, London und Brüssel.

Robert Currie

Ambient Space

June 13, 2020

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August 22, 2020

Die letzte Präsentation von Werken Robert Currie in der Van der Grinten Galerie fand 2013 statt. So freuen wir uns ganz besonders, diese lang erwartete Einzelausstellung mit ganz neuen Arbeiten des Londoner Künstlers eröffnen zu können.

Aus der Kombination von Skulptur, Installation, Malerei und Zeichnung schafft Robert Currie (*1976, GB) ein Werk, das sich mit dem Phänomen des Erscheinens einer neuen Ordnung aus der vermeintlichen Unordnung beschäftigt. Dabei wird unsere Orientierung beim Betrachten verwirrt und eine neue Empfindung beim Hinschauen provoziert. In den dreidimensionalen Bildern von Currie fließen Dynamik, Rhythmus, Bewegung, Licht und Raum zusammen – damit erkundet der Künstler auch Möglichkeiten, den Betrachter physisch in das visuelle Erfassen von Bildern miteinzubeziehen.

In der aktuellen Ausstellung nun zeigt Currie seine jüngsten Wandarbeiten, bei denen ein völlig neuer Aspekt dazukommt: die Farbe. Nach wie vor in großen Plexiglaskästen nach strengem geometrischem System aufgespannt und angeordnet, ist jeder dieser unzähligen Nylonfäden, die zusammen ein gegenständliches Bild ergeben, nun jeweils ganz präzise und exakt mit verschiedenen Farben bemalt. Die sich daraus ergebende Darstellung ist aber nur von einem einzigen, ganz bestimmten Standpunkt als vollständiges Bild aus zu erkennen. Der Betrachter muss ihn erst suchen, wofür er sich im Raum vor dem Bild hin und her bewegen soll, also zu einer Art Choreographie aufgefordert wird. Mit ihrem konstruierten, strengen Linien- und Formaufbau zitieren die Werke einerseits die Architektur – ein für Currie immer schon wichtiges Thema – , andererseits spielen sie mit konterkarierenden Effekten von Flüchtigkeit und Täuschung. Sie wechseln von abstrakt zu fotografisch, während die einzeln farbig bemalten Fäden an eine gesprengte bunte Leinwand erinnern.

Die neuen Motive zeigen Orte, an denen Menschen sich einen eigenen Raum eingerichtet haben, Umgebungen, die einst sinnvoll und brauchbar gewesen sind, nach einer Weile jedoch verlassen wurden. Ein Verfall von Raum und Gebäuden, aus dem aber eine neue Dimension von Ruhe und Einsamkeit entsteht. Wird man an Edward Hopper und Ed Ruscha erinnert, so führt die Faszination von Currie für die Op-Art der 60er Jahre und seine Vertreter wie Jesús Rafael Soto, Bridget Riley oder Victor Vasarely dazu, ganz neue künstlerische Bild- und Raummöglichkeiten entstehen zu lassen, in denen eine Kombination aus poetischer Stimmung und präzise Ausführung eine einzigartige Einheit eingehen.

Robert Currie studierte an der Manchester Metropolitan University und am Royal College of Art in London. Seine Arbeiten befinden sich in zahlreichen Sammlungen im In- und Ausland (Lady De Rothschild, Beth Rudin DeWoody, Defauwes, Simmons & Simmons) und im öffentlichen Raum in Frankfurt, London und Brüssel.

Robert Currie

Ambient Space

June 13, 2020

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August 22, 2020

Die letzte Präsentation von Werken Robert Currie in der Van der Grinten Galerie fand 2013 statt. So freuen wir uns ganz besonders, diese lang erwartete Einzelausstellung mit ganz neuen Arbeiten des Londoner Künstlers eröffnen zu können.

Aus der Kombination von Skulptur, Installation, Malerei und Zeichnung schafft Robert Currie (*1976, GB) ein Werk, das sich mit dem Phänomen des Erscheinens einer neuen Ordnung aus der vermeintlichen Unordnung beschäftigt. Dabei wird unsere Orientierung beim Betrachten verwirrt und eine neue Empfindung beim Hinschauen provoziert. In den dreidimensionalen Bildern von Currie fließen Dynamik, Rhythmus, Bewegung, Licht und Raum zusammen – damit erkundet der Künstler auch Möglichkeiten, den Betrachter physisch in das visuelle Erfassen von Bildern miteinzubeziehen.

In der aktuellen Ausstellung nun zeigt Currie seine jüngsten Wandarbeiten, bei denen ein völlig neuer Aspekt dazukommt: die Farbe. Nach wie vor in großen Plexiglaskästen nach strengem geometrischem System aufgespannt und angeordnet, ist jeder dieser unzähligen Nylonfäden, die zusammen ein gegenständliches Bild ergeben, nun jeweils ganz präzise und exakt mit verschiedenen Farben bemalt. Die sich daraus ergebende Darstellung ist aber nur von einem einzigen, ganz bestimmten Standpunkt als vollständiges Bild aus zu erkennen. Der Betrachter muss ihn erst suchen, wofür er sich im Raum vor dem Bild hin und her bewegen soll, also zu einer Art Choreographie aufgefordert wird. Mit ihrem konstruierten, strengen Linien- und Formaufbau zitieren die Werke einerseits die Architektur – ein für Currie immer schon wichtiges Thema – , andererseits spielen sie mit konterkarierenden Effekten von Flüchtigkeit und Täuschung. Sie wechseln von abstrakt zu fotografisch, während die einzeln farbig bemalten Fäden an eine gesprengte bunte Leinwand erinnern.

Die neuen Motive zeigen Orte, an denen Menschen sich einen eigenen Raum eingerichtet haben, Umgebungen, die einst sinnvoll und brauchbar gewesen sind, nach einer Weile jedoch verlassen wurden. Ein Verfall von Raum und Gebäuden, aus dem aber eine neue Dimension von Ruhe und Einsamkeit entsteht. Wird man an Edward Hopper und Ed Ruscha erinnert, so führt die Faszination von Currie für die Op-Art der 60er Jahre und seine Vertreter wie Jesús Rafael Soto, Bridget Riley oder Victor Vasarely dazu, ganz neue künstlerische Bild- und Raummöglichkeiten entstehen zu lassen, in denen eine Kombination aus poetischer Stimmung und präzise Ausführung eine einzigartige Einheit eingehen.

Robert Currie studierte an der Manchester Metropolitan University und am Royal College of Art in London. Seine Arbeiten befinden sich in zahlreichen Sammlungen im In- und Ausland (Lady De Rothschild, Beth Rudin DeWoody, Defauwes, Simmons & Simmons) und im öffentlichen Raum in Frankfurt, London und Brüssel.

Robert Currie, Pierre Faure

Light Structures

September 6, 2013

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October 26, 2013

Die Van der Grinten Galerie freut sich, zum Saisonstart im September 2013 die Doppel-Ausstellung „Light Structures“ mit neuen Werken von Pierre Faure (*1964, F) und Robert Currie (*1976, UK) zu eröffnen. Unter diesem Ausstellungstitel entspinnt sich ein Dialog zwischen den Werken beider Künstler, deren Beschäftigung mit den Möglichkeiten, den realen architektonischen Raum in verschiedenen Graden von Abstraktion zu sehen und zu interpretieren, dem Betrachter neue visuelle Erfahrungen eröffnet.

Pierre Faures fotografische Arbeiten wurden in Köln zum ersten Mal im Jahr 2000 im Rahmen einer Ausstellungsreihe junger französischer Gegenwartskunst gezeigt. Typisch für diesen ersten Werkblock war sein Interesse an vermeintlich banalen urbanen Landschaften, in denen der Mensch isoliert wie auf einer Bühne erscheint. Seine künstlerische Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf diese ,Choreographien des Alltags‘ in den ,Non-lieux‘ der Stadt und nährte sich sowohl aus der Lektüre französischer und internationaler Sozialtheoretiker, Kritiker und Philosophen als auch aus einer stark vom Film inspirierten Ästhetik. Mit dem zweiten Werkblock „Japan“ (2005/2007) begann Faure damit, in den Stadtansichten einer modernen Metropole wie Tokyo das Modellhafte durch das einfache wie ebenso geschickte Schwärzen des Himmels herauszuarbeiten. Parallel entstanden fast porträthafte Bilder von Menschen auf den Straßen, in Cafés oder öffentlichen Plätzen, die Pierre Faure teilweise in Montagen kombinierte.

Unter den Titeln „Drift“, „Wallpaper“ und „Light Structures“ setzen die neueren Fotoarbeiten Faures einerseits den Gestus des intuitiven Sammelns von alltäglichen Eindrücken fort, gehen aber andererseits auch immer weiter in die Reduzierung der Elemente durch die Möglichkeiten digitaler Bildbearbeitung. So versucht der Künstler, seinen Aufnahmen fast den gesamten, ursprünglichen Informationsgehalt zu entziehen. In den schließlich schwarz-weiss auf Barytpapier abgezogenen Aufnahmen sind nur noch die minimalsten Bestandteile des originalen Bildes lesbar. Sie organisieren sich aber in neuartigem Flächenspiel und zeichnerischem Liniengeflecht. Mit „Light Structures“ geht Faure noch einen Schritt weiter, denn das Hauptmotiv der Bilder sind einfache Gerüste, also bloße Strukturen, die vielleicht wenig beachtet, jedoch in unserem unmittelbaren Stadtumfeld allgegenwärtig sind. Die bis auf die Essenz reduzierten „Konstruktionen“ bestehen visuell nur aus Linien und Verbindungen, für den Künstler ein Symbol des Bildaufbaus selbst.

Pierre Faures Arbeiten sind u.a. in institutionellen Gruppenausstellungen in Winterthur, Amsterdam, Köln und in zahlreichen Museen und Institutionen in Frankreich gezeigt worden.
Er ist mit Arbeiten unterschiedlicher Werkgruppen u.a. in den Sammlungen des Huis Marseille Amsterdam, FNAC Paris, Dresdner Bank/ Commerzbank Frankfurt vertreten.

Reine Strukturen sind es auch, die die plastischen Arbeiten von Robert Currie zu erstaunlich lebendigen Objekten machen. Der 1976 geborene und in London lebende Currie ist in der Kunstwelt seit einigen Jahren durch dreidimensionale Wandarbeiten und Installationen in Erscheinung getreten. Sein bevorzugtes Material neben Audio- und Videobändern sind Nylonschnüre, die nach bestimmten Mustern quer oder längs in Plexiglaskästen gespannt sind. Die abstrakten Kästen erzeugen im Vorbeigehen ein starkes Flimmern, das Körpervolumen im Innern scheint sich unendlich auszudehnen. Bei seinen gegenständlichen Arbeiten, die wie dreidimensionale Fotografien wirken, trägt Currie auf viele hintereinander liegenden Ebenen aus gespannten Nylonfäden die Bildelemente mit schwarzer Acrylfarbe auf. Diese Arbeiten zwingen den Betrachter, einen Standpunkt zu suchen, um die Darstellung in ihrer Ganzheit erfassen zu können: erst dann hat er die Möglichkeit, sie in ihrer fast fotografischen Präsenz wahrzunehmen.

In der aktuellen Ausstellung zeigt Robert Currie ganz neue freistehende Objekte. Die geometrischen Strukturen aus verschiedenfarbigen Nylonschnüren fließen von allen Seiten her ineinander. Dabei entstehen komplexe Raumzeichnungen, die entweder an Wirbel oder an strenge Konstruktionen erinnern.

Robert Currie hat an der Manchester Metropolitan University sowie am Royal College of Art in London studiert. 2006 hat er das einjährige Stipendium des Londoner Florence Trust erhalten. Seine Arbeiten befinden sich inzwischen in zahlreichen Sammlungen im In- und Ausland (Lady De Rothschild, Beth Rudin DeWoody, Defauwes, Simmons & Simmons) und im öffentlichen Raum in Frankfurt, London und Brüssel.

Robert Currie, Pierre Faure

Light Structures

September 6, 2013

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October 26, 2013

Die Van der Grinten Galerie freut sich, zum Saisonstart im September 2013 die Doppel-Ausstellung „Light Structures“ mit neuen Werken von Pierre Faure (*1964, F) und Robert Currie (*1976, UK) zu eröffnen. Unter diesem Ausstellungstitel entspinnt sich ein Dialog zwischen den Werken beider Künstler, deren Beschäftigung mit den Möglichkeiten, den realen architektonischen Raum in verschiedenen Graden von Abstraktion zu sehen und zu interpretieren, dem Betrachter neue visuelle Erfahrungen eröffnet.

Pierre Faures fotografische Arbeiten wurden in Köln zum ersten Mal im Jahr 2000 im Rahmen einer Ausstellungsreihe junger französischer Gegenwartskunst gezeigt. Typisch für diesen ersten Werkblock war sein Interesse an vermeintlich banalen urbanen Landschaften, in denen der Mensch isoliert wie auf einer Bühne erscheint. Seine künstlerische Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf diese ,Choreographien des Alltags‘ in den ,Non-lieux‘ der Stadt und nährte sich sowohl aus der Lektüre französischer und internationaler Sozialtheoretiker, Kritiker und Philosophen als auch aus einer stark vom Film inspirierten Ästhetik. Mit dem zweiten Werkblock „Japan“ (2005/2007) begann Faure damit, in den Stadtansichten einer modernen Metropole wie Tokyo das Modellhafte durch das einfache wie ebenso geschickte Schwärzen des Himmels herauszuarbeiten. Parallel entstanden fast porträthafte Bilder von Menschen auf den Straßen, in Cafés oder öffentlichen Plätzen, die Pierre Faure teilweise in Montagen kombinierte.

Unter den Titeln „Drift“, „Wallpaper“ und „Light Structures“ setzen die neueren Fotoarbeiten Faures einerseits den Gestus des intuitiven Sammelns von alltäglichen Eindrücken fort, gehen aber andererseits auch immer weiter in die Reduzierung der Elemente durch die Möglichkeiten digitaler Bildbearbeitung. So versucht der Künstler, seinen Aufnahmen fast den gesamten, ursprünglichen Informationsgehalt zu entziehen. In den schließlich schwarz-weiss auf Barytpapier abgezogenen Aufnahmen sind nur noch die minimalsten Bestandteile des originalen Bildes lesbar. Sie organisieren sich aber in neuartigem Flächenspiel und zeichnerischem Liniengeflecht. Mit „Light Structures“ geht Faure noch einen Schritt weiter, denn das Hauptmotiv der Bilder sind einfache Gerüste, also bloße Strukturen, die vielleicht wenig beachtet, jedoch in unserem unmittelbaren Stadtumfeld allgegenwärtig sind. Die bis auf die Essenz reduzierten „Konstruktionen“ bestehen visuell nur aus Linien und Verbindungen, für den Künstler ein Symbol des Bildaufbaus selbst.

Pierre Faures Arbeiten sind u.a. in institutionellen Gruppenausstellungen in Winterthur, Amsterdam, Köln und in zahlreichen Museen und Institutionen in Frankreich gezeigt worden.
Er ist mit Arbeiten unterschiedlicher Werkgruppen u.a. in den Sammlungen des Huis Marseille Amsterdam, FNAC Paris, Dresdner Bank/ Commerzbank Frankfurt vertreten.

Reine Strukturen sind es auch, die die plastischen Arbeiten von Robert Currie zu erstaunlich lebendigen Objekten machen. Der 1976 geborene und in London lebende Currie ist in der Kunstwelt seit einigen Jahren durch dreidimensionale Wandarbeiten und Installationen in Erscheinung getreten. Sein bevorzugtes Material neben Audio- und Videobändern sind Nylonschnüre, die nach bestimmten Mustern quer oder längs in Plexiglaskästen gespannt sind. Die abstrakten Kästen erzeugen im Vorbeigehen ein starkes Flimmern, das Körpervolumen im Innern scheint sich unendlich auszudehnen. Bei seinen gegenständlichen Arbeiten, die wie dreidimensionale Fotografien wirken, trägt Currie auf viele hintereinander liegenden Ebenen aus gespannten Nylonfäden die Bildelemente mit schwarzer Acrylfarbe auf. Diese Arbeiten zwingen den Betrachter, einen Standpunkt zu suchen, um die Darstellung in ihrer Ganzheit erfassen zu können: erst dann hat er die Möglichkeit, sie in ihrer fast fotografischen Präsenz wahrzunehmen.

In der aktuellen Ausstellung zeigt Robert Currie ganz neue freistehende Objekte. Die geometrischen Strukturen aus verschiedenfarbigen Nylonschnüren fließen von allen Seiten her ineinander. Dabei entstehen komplexe Raumzeichnungen, die entweder an Wirbel oder an strenge Konstruktionen erinnern.

Robert Currie hat an der Manchester Metropolitan University sowie am Royal College of Art in London studiert. 2006 hat er das einjährige Stipendium des Londoner Florence Trust erhalten. Seine Arbeiten befinden sich inzwischen in zahlreichen Sammlungen im In- und Ausland (Lady De Rothschild, Beth Rudin DeWoody, Defauwes, Simmons & Simmons) und im öffentlichen Raum in Frankfurt, London und Brüssel.

Robert Currie

Artist Statement

Robert Currie’s work examines structures and energies that exist around us; those that are visible but go unnoticed and those that are invisible, considered inconsequential, despite affecting our everyday living.

His work focuses around the opposing theories of chaos theory, the notion that order comes out of disorder, and complexity theory where it is seen as inevitable in any sufficiently complex system, that order will emerge. An example of chaos theory is the turbulent flow in certain liquids that creates vortices, ripples and eddies; the point where 2 bodies of water merge – one moving so fast it lacks coherence, the other moving so slowly it is entirely coherent. It is at this point that order emerges and creates effects such as vortices. However, that resultant effect will always be dependent on combinations of variables that are unique to that time and space, and it is this intersection that interests Currie. His appreciation of how combinations of variables, the ‘forces of nature’, manifest themselves comes from years spent on the Isle of Man. Now living and working in London, his sensibility and awareness of these forces is applied to an urban environment. He consistently develops contrasts within his work; rational and irrational, negative and positive, order and disorder, filled and unfilled.

His recent work, a series of drawings, follow a systematic process in an attempt to accentuate the human touch. The act of drawing individual lines, building up an image by layering and intersecting, gradually loses mathematical and logical precision as each line is subject to minute variations. These variations have an aesthetic quality where each line becomes more descriptive and harmonic. When the lines are grouped together the systematic relationship is replaced by a more active one of both tension and relaxation. Robert Currie presents an intrinsically ethical practice when he makes his large videotape installations. For this particular piece,commissioned by VINEspace, exploratory pencil sketches led to a simple idea – to work on the two parallel walls of the gallery. The initial process was clear, equitable, and in contrast with the ultimate complexity with which we are finally confronted. The two sides of the gallery extend inwards towards the centre of the room. Architecturally, it is unlike Currie’s previous installations; more Gaudi than Gropius, less pre-determined and more willful. The videotape, with its slender lines and reflective surface accumulates, crystal-like along the length of the room. The building up of lines through hatching to create planes and define shape is a familiar method for articulating form with pencil on paper. On the platform of installation, and of course, in three dimensions, this work does concern itself with the articulation of form but also the validity of nothingness; through woven uniformity, voids materialize to give a hint and perception of nothing as a result of ‘something’.

Robert Currie

Artist Statement

Robert Currie’s work examines structures and energies that exist around us; those that are visible but go unnoticed and those that are invisible, considered inconsequential, despite affecting our everyday living.

His work focuses around the opposing theories of chaos theory, the notion that order comes out of disorder, and complexity theory where it is seen as inevitable in any sufficiently complex system, that order will emerge. An example of chaos theory is the turbulent flow in certain liquids that creates vortices, ripples and eddies; the point where 2 bodies of water merge – one moving so fast it lacks coherence, the other moving so slowly it is entirely coherent. It is at this point that order emerges and creates effects such as vortices. However, that resultant effect will always be dependent on combinations of variables that are unique to that time and space, and it is this intersection that interests Currie. His appreciation of how combinations of variables, the ‘forces of nature’, manifest themselves comes from years spent on the Isle of Man. Now living and working in London, his sensibility and awareness of these forces is applied to an urban environment. He consistently develops contrasts within his work; rational and irrational, negative and positive, order and disorder, filled and unfilled.

His recent work, a series of drawings, follow a systematic process in an attempt to accentuate the human touch. The act of drawing individual lines, building up an image by layering and intersecting, gradually loses mathematical and logical precision as each line is subject to minute variations. These variations have an aesthetic quality where each line becomes more descriptive and harmonic. When the lines are grouped together the systematic relationship is replaced by a more active one of both tension and relaxation. Robert Currie presents an intrinsically ethical practice when he makes his large videotape installations. For this particular piece,commissioned by VINEspace, exploratory pencil sketches led to a simple idea – to work on the two parallel walls of the gallery. The initial process was clear, equitable, and in contrast with the ultimate complexity with which we are finally confronted. The two sides of the gallery extend inwards towards the centre of the room. Architecturally, it is unlike Currie’s previous installations; more Gaudi than Gropius, less pre-determined and more willful. The videotape, with its slender lines and reflective surface accumulates, crystal-like along the length of the room. The building up of lines through hatching to create planes and define shape is a familiar method for articulating form with pencil on paper. On the platform of installation, and of course, in three dimensions, this work does concern itself with the articulation of form but also the validity of nothingness; through woven uniformity, voids materialize to give a hint and perception of nothing as a result of ‘something’.

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