Leigh Wells (*1964, lebt und arbeitet in Sausolito, Kalifornien) arbeitet fast klassisch mit den Mitteln der Collage. Ihre abstrakten, reduzierten Arbeiten, die durch diese Reduktion etwas Archaisches haben, bringen tief empfundene mentale und emotionale Zustände zum Klingen. Ihre expressive Spannung wird erhöht durch absichtliche räumliche und erzählerische Mehrdeutigkeit. Dabei werden farbig gemalte Flächen, geometrisch ausgeschnitten, mit Elementen aus historischen, edel gedruckten schwarz-weiß Abbildungen aus Kunstbänden kombiniert. Organisch-sinnlich anmutende Oberflächen und rein farbige Partien werden auf subtile Weise durch diskrete Bleistiftelemente ergänzt – ob Linie oder Schattierung, die die abstrakten Kompositionen mit haptischer Lebendigkeit und zusätzlichem Relief und Rhythmus betonen. Manchmal sind es auch gemalte Eingriffe, die durch sichtbare Pinselstriche für eine kontrastreiche Begegnung zwischen den mehr oder weniger glatten Oberflächen sorgen.
Es entstehen abstrakte, delikat austarierte, dynamische Kompositionen, die nicht zuletzt an musikalisch inspirierte Variationen erinnern.
Leigh Wells erwarb einen BFA an der Universität von San Francisco und studierte anschließend Kunst an der Parsons/The New School, New York, wo sie als Dozentin tätig war, sowie bei Crown Point Press und am San Francisco Art Institute. 2022 erhielt sie ein Stipendium der Pollock Krasner Foundation, war für den SFMOMA SECA Award nominiert und ist Mitglied der Minnesota Street Studios in San Francisco. Ihre Arbeiten werden regelmäßig in der New York Times und im Harper’s Magazine veröffentlicht und wurden unter anderem in Elle Decor vorgestellt.
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