Frans Roermond

Geboren 1967, lebt und arbeitet in New York

Image No. 35 ‚Pfft‘ 2019
Öl auf Nessel
119 x 165 cm

Frans Roermond

Geboren 1967, lebt und arbeitet in New York

Curriculum Vitae

2017 Born in Suriname
1986–1989 Studies at the HdK Berlin / DE
1989 Collector Saul Bergamo invited him to New York / US
Exhibition at Pamela Green Gallery, New York / US
Move to Australia / medical studies at James Cook University in Cairns/ Nothern Queensland / AU
Assistant to the director of a tropical clinic in Papua-Neuguinea

Grants and awards

Solo Exhibitions (selected)

2023 (upcoming) Play, An abstract graphic novel after Samuel Beckett, Van der Grinten Galerie, Cologne / DE
2017 Beckett Play, Van der Grinten Galerie, Cologne / DE
2014 Reality Sandwich, Van der Grinten Galerie, Cologne / DE

Group Exhibitions (selected)

2014 Drei Positionen (together with Matthias Röhrborn & Cosima Hawemann), Van der Grinten Galerie, Cologne / DE

Frans Roermond

PLAY, an abstract graphic novel in 141 drawings, based on Samuel Beckett

April 22, 2023

 — 

June 10, 2023

Die Ausstellung vereint 141 Zeichnungen und 9 Gemälde, die überwiegend im vergangenen Jahr entstanden sind. Die gezeigten 141 originalen Bleistiftzeichnungen, die Roermond von 2017 an im Hinblick auf eine vollständige zeichnerische Umsetzung des Beckett Stücks „Play“ begonnen hat, dienen dem Künstler gleichzeitig als Material für eine „abstract graphic novel“, die die Ausstellung in Buchform begleitet. 

In dem Essay von Thomas Köster aus dem Buch heisst es: „Play ist nicht nur ein herausragendes Beispiel für Becketts Verständnis von körperlicher Sichtbarkeit im Sprechen („Werde ich überhaupt … gesehen?“), sondern auch für den visuellen Umgang des Autors mit der Sprache: Die auf der fast dunklen Bühne starr vor sich hinstarrenden und nur mit Kürzeln (F1, F2, M) bezeichneten Figuren reden ausschließlich und augenblicklich, wenn ein Scheinwerfer sie bestrahlt. Für Beckett ist der Spot ein stummer Befrager, für den Betrachter vielleicht auch ein Regisseur, oder ein Gott beim Jüngsten Gericht. Auf jeden Fall setzt das An und Aus des Spots den Rahmen für die gesprochenen Worte, so wie es die Sprechblasen auf Roermonds Gemälden mit den visualisierten gesprochenen Worten tun. Der Spot wird in Spiel zum vierten, lenkenden, das Stück wie durch Cuts rhythmisierenden Akteur. Oder, um es mit den Worten Frans Roermonds zu sagen: „Der Scheinwerfer verteilt die Worte.“ (…) 

Becketts Spiel ist ein binäres Stück, dass im strukturierenden (weißen) ON (Scheinwerfer) und (schwarzem) OFF (dunkle Bühne) atmet. In diesem Sinn bildet die Zeichnung der Play-Serie das Negativ, weil hier das Dunkle (der Strich) die „Bedeutung“ eher trägt als das Helle (das Blatt). Wie bei Beckett der Scheinwerfer, so wird bei Roermond die Zeichnung zum vierten Akteur, und zwar bewusst: ein Verständnis vom Material und von der Abstraktion, das Roermond klar in der Moderne verortet. 

In den Gemälden werden die Sprechblasen früherer Bilder nun selbst wie Ausschnitte aus unendlichen Flächen betrachtet, werden zu Punkten oder Löchern in den Himmeln, die sich illusionistisch den Betrachtern öffnen.  So entwickelt sich auf ihnen ein Bildraum, der sich in den Vorder- und Hintergrund unendlich zu erweitern scheint, und das Immaterielle der Wolkenformationen schafft den Eindruck des soghaften Eindringen in die Bildtiefe. Die tischartige Skulptur, die den Mittelpunkt der Ausstellung markiert, zieht schließlich die Konzentration der Blicke auf ein modellhaft-bühnenartiges Ereignis zusammen, das gleichsam einfach und komplex wirkt und seine Rätselhaftigkeit nicht ohne Weiteres preisgibt.

Frans Roermond wurde 1967 in Suriname geboren und lebt und arbeitet zur Zeit in New York City.

Frans Roermond

PLAY, an abstract graphic novel in 141 drawings, based on Samuel Beckett

April 22, 2023

 — 

June 10, 2023

Die Ausstellung vereint 141 Zeichnungen und 9 Gemälde, die überwiegend im vergangenen Jahr entstanden sind. Die gezeigten 141 originalen Bleistiftzeichnungen, die Roermond von 2017 an im Hinblick auf eine vollständige zeichnerische Umsetzung des Beckett Stücks „Play“ begonnen hat, dienen dem Künstler gleichzeitig als Material für eine „abstract graphic novel“, die die Ausstellung in Buchform begleitet. 

In dem Essay von Thomas Köster aus dem Buch heisst es: „Play ist nicht nur ein herausragendes Beispiel für Becketts Verständnis von körperlicher Sichtbarkeit im Sprechen („Werde ich überhaupt … gesehen?“), sondern auch für den visuellen Umgang des Autors mit der Sprache: Die auf der fast dunklen Bühne starr vor sich hinstarrenden und nur mit Kürzeln (F1, F2, M) bezeichneten Figuren reden ausschließlich und augenblicklich, wenn ein Scheinwerfer sie bestrahlt. Für Beckett ist der Spot ein stummer Befrager, für den Betrachter vielleicht auch ein Regisseur, oder ein Gott beim Jüngsten Gericht. Auf jeden Fall setzt das An und Aus des Spots den Rahmen für die gesprochenen Worte, so wie es die Sprechblasen auf Roermonds Gemälden mit den visualisierten gesprochenen Worten tun. Der Spot wird in Spiel zum vierten, lenkenden, das Stück wie durch Cuts rhythmisierenden Akteur. Oder, um es mit den Worten Frans Roermonds zu sagen: „Der Scheinwerfer verteilt die Worte.“ (…) 

Becketts Spiel ist ein binäres Stück, dass im strukturierenden (weißen) ON (Scheinwerfer) und (schwarzem) OFF (dunkle Bühne) atmet. In diesem Sinn bildet die Zeichnung der Play-Serie das Negativ, weil hier das Dunkle (der Strich) die „Bedeutung“ eher trägt als das Helle (das Blatt). Wie bei Beckett der Scheinwerfer, so wird bei Roermond die Zeichnung zum vierten Akteur, und zwar bewusst: ein Verständnis vom Material und von der Abstraktion, das Roermond klar in der Moderne verortet. 

In den Gemälden werden die Sprechblasen früherer Bilder nun selbst wie Ausschnitte aus unendlichen Flächen betrachtet, werden zu Punkten oder Löchern in den Himmeln, die sich illusionistisch den Betrachtern öffnen.  So entwickelt sich auf ihnen ein Bildraum, der sich in den Vorder- und Hintergrund unendlich zu erweitern scheint, und das Immaterielle der Wolkenformationen schafft den Eindruck des soghaften Eindringen in die Bildtiefe. Die tischartige Skulptur, die den Mittelpunkt der Ausstellung markiert, zieht schließlich die Konzentration der Blicke auf ein modellhaft-bühnenartiges Ereignis zusammen, das gleichsam einfach und komplex wirkt und seine Rätselhaftigkeit nicht ohne Weiteres preisgibt.

Frans Roermond wurde 1967 in Suriname geboren und lebt und arbeitet zur Zeit in New York City.

Gruppenausstellung

Vor und hinter den Figuren

Roy Mordechay, Lorenzo Pompa, Frans Roermond

April 3, 2022

 — 

July 23, 2022

Inmitten der zahllosen Fragestellungen, die die Tradition der Moderne permanent aufwirft, bleibt eine grundlegende Frage: Was ist im Grunde ein Bild und was sind Künstlerin und Künstler? In einer frühen Phase der Modernen Kunst, als der Symbolismus sich durchsetzte, herrschte die Idee vor, dass der Gegenstand eines Gemäldes, ähnlich dem Gedicht, das Wesen der Dinge, der Welt sein müsse. Ihr Abbild. Etwas, dessen Wert und Bedeutung in seiner Unvergesslichkeit liegt, in seiner Ausstrahlung, seiner Sichtbarmachung von Empfindungen, die in der Vorstellung des Betrachters zusammenkommen und etwas Denkbares erzeugen, das jenseits seiner eigenen physischen Natur sein kann. Nicht nur ein Objekt, nein: ein Ebenbild.

Diese Art Idealismus provozierte ihre dialektische Erwiderung bei den Realisten, die es gerade als positiv ansahen, dass ein Gemälde viel weniger Ebenbild oder Idee sei als vielmehr ein Objekt. Realisten interessierten sich für den Gegenstand, nicht für seine Wesenhaftigkeit.

Selbst wenn es sich um kubistische oder sogar abstrakte Malereien handelte, wurden sie als konkrete Entitäten in einer Welt von und aus Dingen angesehen. Ein Problem für die Kunst des 20. Jahrhunderts wurde offensichtlich. In der Vergangenheit hatte man es als gegeben angesehen, dass Vergleichbarkeit die grundlegende Art der Wahrnehmung von Kunst sei. Aber in dem Maße, wie die Erkennbarkeit sich von der reinen Vergleichbarkeit löste, geriet die Malerei in die Situation, sich genötigt zu sehen, stattdessen Erinnerung und Empfindsamkeit zu bemühen. Ein paar Pinselstriche und voilà: Ein Bündel Spargel. Nicht realer Spargel, sondern eine Analogie dafür. Mit zunehmender Freiheit, aber auch, wenn Malerei irgendwie eins unter vielen Dingen wird, wird als direkte Folge daraus das zu Grunde liegende System der Analogien zunehmend hinterfragt. Und das wiederum provoziert beim Betrachter schließlich den Wunsch nach Rückführung, Reinigung oder Berichtigung. Wie ein gegenläufiger Pendelschlag. Alle bleiben gefangen in diesem Paradoxon.

Die vier aktuell in “Vor und hinter den Figuren” vorgestellten Maler sind sehr bewusst für eine dialogische Ausstellung im Spannungsfeld genuiner Malerei ausgewählt worden. Sie scheinen sich deutlich innerhalb der hier beschriebenen Entwicklungsgeschichte zu positionieren, und sie haben eine jeweils ganz eigene Sprache hierfür entwickelt. Es sind also Positionen, die die gegenständliche Malerei in erster Linie als Malerei ernst nehmen. Nicht nur in ihren gestalterischen Möglichkeiten, sondern auch in ihren herausfordernden Bedingungen, die ja ständig neu befragt werden. 

In Lorenzo Pompas Malerei ist die vielleicht stärkste Verwandtschaft zu Philip Guston zu spüren, der so etwas wie ein Ahnherr für diese genuine Malerei ist. Pompas Figuren sind auf wesentliche, aber komplexe Elemente körperlicher Erscheinung reduziert und gleichzeitig voller Ausdruck menschlicher Gefühle.

Auch in der Malerei von Roy Mordechay leuchten Elemente auf, die man bei Guston als so typisch empfindet: Segmentieren und Fragmentieren von Körperteilen und Rückbesinnung auf malerische Entdeckungen vergangener Epochen: bei Mordechay u.a. die Antike in Judäa. Frans Roermonds Malerei ist vielleicht am stärksten enigmatisch, merkwürdig zeitlos in ihrer ständigen Verschränkung von gegenständlich und abstrakt. Bei Matthias Röhrborn schließlich ist der Knall zwischen meisterhafter Beherrschung der Mittel und subversiver Aufbrechung am stärksten.

Es geht, bei aller individuellen Unterschiedlichkeit, bei jedem von ihnen um die Darstellung des Menschen, ob als Figur oder hinter ihr, mit uns im Vordergrund oder abwesend.

Malerei kann eben einfach nicht aufhören und auch nicht einfach aufhören.

Lorenzo Pompa (*1962) wuchs in Rom auf und studierte dort zunächst Innenraumgestaltung und Architektur und mit dem Umzug nach Deutschland anschließend von 1996 bis 2003 Malerei an der Düsseldorfer Akademie bei Georg Herold. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf. Frans Roermond (*1967) studierte Malerei in London, Berlin und New York, wo er seit 2017 nach langen Auslandsaufenthalten wieder lebt und arbeitet. Matthias Röhrborn (*1968) studierte von 1989 bis 1996 an der UdK Berlin. Er lebt dort und in Brandenburg. Roy Mordechay (*1976) ist in Haifa geboren und studierte von 1999 bis 2002 am Avni Institut of Art and Design in Tel Aviv. Er lebt und arbeitet zur Zeit in Düsseldorf.

Gruppenausstellung

Vor und hinter den Figuren

Roy Mordechay, Lorenzo Pompa, Frans Roermond

April 3, 2022

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July 23, 2022

Inmitten der zahllosen Fragestellungen, die die Tradition der Moderne permanent aufwirft, bleibt eine grundlegende Frage: Was ist im Grunde ein Bild und was sind Künstlerin und Künstler? In einer frühen Phase der Modernen Kunst, als der Symbolismus sich durchsetzte, herrschte die Idee vor, dass der Gegenstand eines Gemäldes, ähnlich dem Gedicht, das Wesen der Dinge, der Welt sein müsse. Ihr Abbild. Etwas, dessen Wert und Bedeutung in seiner Unvergesslichkeit liegt, in seiner Ausstrahlung, seiner Sichtbarmachung von Empfindungen, die in der Vorstellung des Betrachters zusammenkommen und etwas Denkbares erzeugen, das jenseits seiner eigenen physischen Natur sein kann. Nicht nur ein Objekt, nein: ein Ebenbild.

Diese Art Idealismus provozierte ihre dialektische Erwiderung bei den Realisten, die es gerade als positiv ansahen, dass ein Gemälde viel weniger Ebenbild oder Idee sei als vielmehr ein Objekt. Realisten interessierten sich für den Gegenstand, nicht für seine Wesenhaftigkeit.

Selbst wenn es sich um kubistische oder sogar abstrakte Malereien handelte, wurden sie als konkrete Entitäten in einer Welt von und aus Dingen angesehen. Ein Problem für die Kunst des 20. Jahrhunderts wurde offensichtlich. In der Vergangenheit hatte man es als gegeben angesehen, dass Vergleichbarkeit die grundlegende Art der Wahrnehmung von Kunst sei. Aber in dem Maße, wie die Erkennbarkeit sich von der reinen Vergleichbarkeit löste, geriet die Malerei in die Situation, sich genötigt zu sehen, stattdessen Erinnerung und Empfindsamkeit zu bemühen. Ein paar Pinselstriche und voilà: Ein Bündel Spargel. Nicht realer Spargel, sondern eine Analogie dafür. Mit zunehmender Freiheit, aber auch, wenn Malerei irgendwie eins unter vielen Dingen wird, wird als direkte Folge daraus das zu Grunde liegende System der Analogien zunehmend hinterfragt. Und das wiederum provoziert beim Betrachter schließlich den Wunsch nach Rückführung, Reinigung oder Berichtigung. Wie ein gegenläufiger Pendelschlag. Alle bleiben gefangen in diesem Paradoxon.

Die vier aktuell in “Vor und hinter den Figuren” vorgestellten Maler sind sehr bewusst für eine dialogische Ausstellung im Spannungsfeld genuiner Malerei ausgewählt worden. Sie scheinen sich deutlich innerhalb der hier beschriebenen Entwicklungsgeschichte zu positionieren, und sie haben eine jeweils ganz eigene Sprache hierfür entwickelt. Es sind also Positionen, die die gegenständliche Malerei in erster Linie als Malerei ernst nehmen. Nicht nur in ihren gestalterischen Möglichkeiten, sondern auch in ihren herausfordernden Bedingungen, die ja ständig neu befragt werden. 

In Lorenzo Pompas Malerei ist die vielleicht stärkste Verwandtschaft zu Philip Guston zu spüren, der so etwas wie ein Ahnherr für diese genuine Malerei ist. Pompas Figuren sind auf wesentliche, aber komplexe Elemente körperlicher Erscheinung reduziert und gleichzeitig voller Ausdruck menschlicher Gefühle.

Auch in der Malerei von Roy Mordechay leuchten Elemente auf, die man bei Guston als so typisch empfindet: Segmentieren und Fragmentieren von Körperteilen und Rückbesinnung auf malerische Entdeckungen vergangener Epochen: bei Mordechay u.a. die Antike in Judäa. Frans Roermonds Malerei ist vielleicht am stärksten enigmatisch, merkwürdig zeitlos in ihrer ständigen Verschränkung von gegenständlich und abstrakt. Bei Matthias Röhrborn schließlich ist der Knall zwischen meisterhafter Beherrschung der Mittel und subversiver Aufbrechung am stärksten.

Es geht, bei aller individuellen Unterschiedlichkeit, bei jedem von ihnen um die Darstellung des Menschen, ob als Figur oder hinter ihr, mit uns im Vordergrund oder abwesend.

Malerei kann eben einfach nicht aufhören und auch nicht einfach aufhören.

Lorenzo Pompa (*1962) wuchs in Rom auf und studierte dort zunächst Innenraumgestaltung und Architektur und mit dem Umzug nach Deutschland anschließend von 1996 bis 2003 Malerei an der Düsseldorfer Akademie bei Georg Herold. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf. Frans Roermond (*1967) studierte Malerei in London, Berlin und New York, wo er seit 2017 nach langen Auslandsaufenthalten wieder lebt und arbeitet. Matthias Röhrborn (*1968) studierte von 1989 bis 1996 an der UdK Berlin. Er lebt dort und in Brandenburg. Roy Mordechay (*1976) ist in Haifa geboren und studierte von 1999 bis 2002 am Avni Institut of Art and Design in Tel Aviv. Er lebt und arbeitet zur Zeit in Düsseldorf.

Frans Roermond

Beckett Play

September 8, 2017

 — 

October 28, 2017

Frans Roermonds neue Malereien und Zeichnungen „Beckett Play“ sind eine künstlerische Annäherung an das gleichnamige Stück von Samuel Beckett aus dem Jahr 1962/63, in dem die Monologe der drei Personen eine Konversation versuchen, die nie zu Stande kommt, wobei es sich um Mann, Frau und Geliebte handelt, alle in Beziehung zueinander. Da sie in Gefäßen stecken, bestehen sie im Grunde nur noch aus Gesicht, wobei auch das sich auf den Mund und die Sprache, die ihn verlässt, reduziert.

Diese Reduktion, Abstraktion und Konzentration, die Beckett in seinen späteren Stücken und Texten in immer höherem Maße erreicht, eröffnet Roermond in seiner Malerei ein „ideales“ Spielfeld, um das malerische Vokabular, das über die Jahre entstanden ist, in immer unabhängigerer Form einzusetzen. Wenn man seiner 2017 entstandenen Bilder zunächst wie Ausschnitte aus unendlichen Flächen betrachtet, so entwickelt sich auf ihnen ein Bildraum, der sich in den Vorder- und Hintergrund unendlich öffnet. Das erreicht Roermond durch Elemente, die fast fotografisch konkret aber immateriell sind, wie Wolken, Rauch, Schlieren, die wie durch Luftzüge in Bewegung gehalten werden. Ähnlich wie Gerhard Richter mit der malerischen Umsetzung fotografischer Effekte wie Unschärfe und Tiefenstaffelung beschäftigt sich auch Roermond mit der Darstellung konkreter Objekte im Verhältnis zu ihrer Bildwirkung. Aber die Entstehung eines Bildes endet hier nicht. Es wird vielmehr von hier ausdifferenziert und in den Vordergrund erweitert durch Elemente wie dem Motiv merkwürdig immaterieller Sprechblasen, die vor dem Bild zu schweben scheinen.

Der Text des Stückes selbst findet in den kleinformatigen Zeichnungen seinen Widerhall, die wir im Samtraum der Galerie zeigen.

Die Arbeiten des 1967 in Suriname geborenen Frans Roermond sind nicht einfach zu begreifen. Sie strahlen jedoch durch ihre differenzierten Strukturen und ihren stetigen Diskurs über Malerei eine starke Faszination aus.

„Beckett Play“ ist nach der Station in der Saul Bergamo Foundation in Charleston/SC seine erste Einzelausstellung in Deutschland. Er lebt und arbeitet zur Zeit in New York.

Frans Roermond

Beckett Play

September 8, 2017

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October 28, 2017

Frans Roermonds neue Malereien und Zeichnungen „Beckett Play“ sind eine künstlerische Annäherung an das gleichnamige Stück von Samuel Beckett aus dem Jahr 1962/63, in dem die Monologe der drei Personen eine Konversation versuchen, die nie zu Stande kommt, wobei es sich um Mann, Frau und Geliebte handelt, alle in Beziehung zueinander. Da sie in Gefäßen stecken, bestehen sie im Grunde nur noch aus Gesicht, wobei auch das sich auf den Mund und die Sprache, die ihn verlässt, reduziert.

Diese Reduktion, Abstraktion und Konzentration, die Beckett in seinen späteren Stücken und Texten in immer höherem Maße erreicht, eröffnet Roermond in seiner Malerei ein „ideales“ Spielfeld, um das malerische Vokabular, das über die Jahre entstanden ist, in immer unabhängigerer Form einzusetzen. Wenn man seiner 2017 entstandenen Bilder zunächst wie Ausschnitte aus unendlichen Flächen betrachtet, so entwickelt sich auf ihnen ein Bildraum, der sich in den Vorder- und Hintergrund unendlich öffnet. Das erreicht Roermond durch Elemente, die fast fotografisch konkret aber immateriell sind, wie Wolken, Rauch, Schlieren, die wie durch Luftzüge in Bewegung gehalten werden. Ähnlich wie Gerhard Richter mit der malerischen Umsetzung fotografischer Effekte wie Unschärfe und Tiefenstaffelung beschäftigt sich auch Roermond mit der Darstellung konkreter Objekte im Verhältnis zu ihrer Bildwirkung. Aber die Entstehung eines Bildes endet hier nicht. Es wird vielmehr von hier ausdifferenziert und in den Vordergrund erweitert durch Elemente wie dem Motiv merkwürdig immaterieller Sprechblasen, die vor dem Bild zu schweben scheinen.

Der Text des Stückes selbst findet in den kleinformatigen Zeichnungen seinen Widerhall, die wir im Samtraum der Galerie zeigen.

Die Arbeiten des 1967 in Suriname geborenen Frans Roermond sind nicht einfach zu begreifen. Sie strahlen jedoch durch ihre differenzierten Strukturen und ihren stetigen Diskurs über Malerei eine starke Faszination aus.

„Beckett Play“ ist nach der Station in der Saul Bergamo Foundation in Charleston/SC seine erste Einzelausstellung in Deutschland. Er lebt und arbeitet zur Zeit in New York.