Roy Mordechay

Geboren 1976 in Haifa, Israel, lebt und arbeitet in Düsseldorf

The streaming duck 2020
Watercolor, coffee, acrylic and oil on canvas
141×191 cm

Roy Mordechay

Geboren 1976 in Haifa, Israel, lebt und arbeitet in Düsseldorf

Curriculum Vitae

1976 Born 1976 in Haifa, Israel
1999–2002 Art Studies, Avni Institute of Art and Design, Tel Aviv, Israel
2002–2003 Scholarship Studies, School of New Media, Musrara, Jerusalem, Israel
Current Lives and works in Dusseldorf / DE

Awards & Sholarships

2024 Finalist, International Art Competition for the Cologne Cathedral
2023 Sarp, Artist in residence, Sicily Finalist, Art and Environment Award, Kummer - Vanotti - Stiftung
2017 Kunstalm - artist in residency program
2015 Pais Grant-Israel Lottery Council for Culture and Art
Yehoshua Rabinowitz Foundation for the Arts, Tel Aviv – Grant
2014–2015 International Grant Program, Lepsien Art Foundation, Germany
2012 Israel Young Artist Prize, The Ministry of Culture, Israel
Yehoshua Rabinowitz Foundation for the Arts, Tel Aviv – Grant
Guest Artist in the German-Israeli Exchange Program, Düsseldorf
2011–2012 Artist-community scholarship grant, The Ministry of Culture, Israel
2010–2011 Artist-community scholarship grant, The Ministry of Culture, Israel
2010 Honorary Award for the 15th Da Dun Fine Arts Exhibition, Taichung, Taiwan
2008–2009 Artist-Teacher scholarship grant, The Ministry of Culture, Israel
2006 Forum of the Art Museums, Beracha Foundation, Israel

Solo Exhibitions (selected)

2024 Silent Partners, PLUS-ONE Gallery, Antwerp / BE
2023 Heel to Toe, Nir Altman, Munich /DE
2022 Crocodile in Jerusalem, Maya Gallery, Tel Aviv / ISR
2021 Art Cologne - Solo presentation Three ideas for a storm, Nir Altman, Munich / DE
2019 Small Fishes in Their Vases, JosédelaFuente, Santander, Spain DAMA, Turin / IT
2018 Somewhere Between the Tropic of Cancer and the Tropic of Capricorn, Nir Altman, München,
Tarabin, Solo presentation, Code Art Fair, Copenhagen
2017 A Wandering Tale, Kibutz Yad Mordechai, Israel
2016 Styrofoam Prayers, Nir Altman, München
2015 Workplace/Rough-Cut, Helena Rubinstein Pavilion, Tel Aviv Museum, Israe
2014 Partial Models of Truth, Felix Ringel Galerie, Düsseldorf, Germany
One Question I Had To Ask, Rheingold Bellevue, Remagen, Germany
2013 The Slopers, Irmin Beck Projects, Munich, Germany
2012 Park, Shay Arye Gallery, Tel Aviv, Israel
2011 Thousand Parrots, Felix Ringel Galerie & Gabriel Stux, Düsseldorf, Germany
Spreading, Nechushtan House, Tel-Aviv
2010 Free Falling, Baustelle Schaustelle Project room, Essen, Germany
2009 Out of the Green, Felix Ringel Galerie, Düsseldorf, Germany
2008 Zoom-Zoom, Siman Gallery, Tel Aviv, Israel
2007 Hashlaglags Returns, Paintings, Rehovot Municipal Gallery, Israel
2006 The Hashlaglags, Installation, Janco Dada Museum, Ein Hod, Israel

Group Exhibitions (selected)

2024 Gentle Cruise, JVDW Gallery, Düsseldorf / DE
Aufbruch, Galerie Hausschlangeneck, Euskirchen / DE
2023 Face-Time, Plus One Gallery, Antwerpen / BE
Bodies, Grids and Ecstasy, KAI10 Arthena Foundation, Düsseldorf / DE
In the Pink, Parlour, London / UK
Drawing Now Art Fair, Van der Grinten Galerie, Paris / FR
The Road to the Pole, Litvak Gallery, Tel Aviv / ISR
2022 Behind & before the figures, Van der Grinten Galerie, Cologne / DE
2021 DIE GROSSE Kunstausstellung NRW, Kunstpalast, Düsseldorf / DE
2020 Genius Loci 8, Setareh, Düsseldorf
Ground Water, Contemporary Art Gallery, Ramat Hasharon, Israel
2019 Shaped Figure, Kunstverein MMIII Mönchengladbach Shaped Figure, Kunstverein Krefeld
Decoys and Deadheads, Kunst im Hafen, Düsseldorf
Living Bridges, BBK, Düsseldorf
2017 Strangers to ourselves, (2-persons-exhibition), Achenbach & Hagemeier, Düsseldorf, Germany
2016 Zoo, Lepsien Art Foundation, Düsseldorf, Germany
Balagan, Nir Altman, München, Germany
2015 There is There, Start gallery, Tel Aviv, Israel
Grant Program Exhibition, Lepsien Art Foundation, Düsseldorf, Germany
I live in the east but my heart is in the west, Pasinger Fabrik, Munich, Germany
2014 Hals-und Beinbruch (with Gil Shachar), Circle 1, Berlin, Germany
2013 R+R=R, Collaboration (with Rimma Arslanov), Fresh Paint 6, Tel Aviv, Israel
Arrival/Departure, (with Rimma Arslanov), Oranim, Israel
Ministry of Culture Prize winners Exhibition, Ashdod Museum of Art, Israel.
5th Base Gallery Film Nights, London, UK
Complex Family, Beit Mani Leumi and Suzanne Dellal Centre, Tel Aviv, Israel (cat')
2011 New Directions, Mani House, Tel Aviv
And what shall we do with painting in the 21st Century?, Haifa Museum, Israel
Story Slam, Kishon Gallery, Tel-Aviv
2010 15th Da Dun Fine Arts Exhibition, Taichung, Taiwan
2009 Polari, Vegas Gallery, London, UK
Zulu-Hunters & other fantasies, Nahum Gutman, Museum, Tel-Aviv, Israel
Raly, live performance, Israel Museum, Jerusalem
Standard Deviation, CCA, Tel-Aviv, Israel
Natural History Museum, Petach Tikva Museum of Art, Petach Tikva, Israel
Moving, VIP 7, Purelly Performance, Ticho House, Israel Museum, Jerusalem
Art of Emergency, Artneuland, Berlin
2008 Post Pop, The Comics Museum, Holon, Israel
Hess 8, One Building, One Day Before Construction, Tel Aviv, Israel
2007 The Drawing Biennale, Reshamim 3, Jerusalem, Israel
Darom Darom, Nahum Gutman, Museum, Tel Aviv, Israel
Water, Israel Museum, Jerusalem, Israel
A Journey to an Ancient Star, Yeuda Margosa 36 Gallery, Tel-Aviv, Israel
2006 Diffusion, Line 16 Gallery, Tel Aviv, Israel

Gruppenausstellung

Vor und hinter den Figuren

Roy Mordechay, Lorenzo Pompa, Frans Roermond

April 3, 2022

 — 

July 23, 2022

Inmitten der zahllosen Fragestellungen, die die Tradition der Moderne permanent aufwirft, bleibt eine grundlegende Frage: Was ist im Grunde ein Bild und was sind Künstlerin und Künstler? In einer frühen Phase der Modernen Kunst, als der Symbolismus sich durchsetzte, herrschte die Idee vor, dass der Gegenstand eines Gemäldes, ähnlich dem Gedicht, das Wesen der Dinge, der Welt sein müsse. Ihr Abbild. Etwas, dessen Wert und Bedeutung in seiner Unvergesslichkeit liegt, in seiner Ausstrahlung, seiner Sichtbarmachung von Empfindungen, die in der Vorstellung des Betrachters zusammenkommen und etwas Denkbares erzeugen, das jenseits seiner eigenen physischen Natur sein kann. Nicht nur ein Objekt, nein: ein Ebenbild.

Diese Art Idealismus provozierte ihre dialektische Erwiderung bei den Realisten, die es gerade als positiv ansahen, dass ein Gemälde viel weniger Ebenbild oder Idee sei als vielmehr ein Objekt. Realisten interessierten sich für den Gegenstand, nicht für seine Wesenhaftigkeit.

Selbst wenn es sich um kubistische oder sogar abstrakte Malereien handelte, wurden sie als konkrete Entitäten in einer Welt von und aus Dingen angesehen. Ein Problem für die Kunst des 20. Jahrhunderts wurde offensichtlich. In der Vergangenheit hatte man es als gegeben angesehen, dass Vergleichbarkeit die grundlegende Art der Wahrnehmung von Kunst sei. Aber in dem Maße, wie die Erkennbarkeit sich von der reinen Vergleichbarkeit löste, geriet die Malerei in die Situation, sich genötigt zu sehen, stattdessen Erinnerung und Empfindsamkeit zu bemühen. Ein paar Pinselstriche und voilà: Ein Bündel Spargel. Nicht realer Spargel, sondern eine Analogie dafür. Mit zunehmender Freiheit, aber auch, wenn Malerei irgendwie eins unter vielen Dingen wird, wird als direkte Folge daraus das zu Grunde liegende System der Analogien zunehmend hinterfragt. Und das wiederum provoziert beim Betrachter schließlich den Wunsch nach Rückführung, Reinigung oder Berichtigung. Wie ein gegenläufiger Pendelschlag. Alle bleiben gefangen in diesem Paradoxon.

Die vier aktuell in “Vor und hinter den Figuren” vorgestellten Maler sind sehr bewusst für eine dialogische Ausstellung im Spannungsfeld genuiner Malerei ausgewählt worden. Sie scheinen sich deutlich innerhalb der hier beschriebenen Entwicklungsgeschichte zu positionieren, und sie haben eine jeweils ganz eigene Sprache hierfür entwickelt. Es sind also Positionen, die die gegenständliche Malerei in erster Linie als Malerei ernst nehmen. Nicht nur in ihren gestalterischen Möglichkeiten, sondern auch in ihren herausfordernden Bedingungen, die ja ständig neu befragt werden. 

In Lorenzo Pompas Malerei ist die vielleicht stärkste Verwandtschaft zu Philip Guston zu spüren, der so etwas wie ein Ahnherr für diese genuine Malerei ist. Pompas Figuren sind auf wesentliche, aber komplexe Elemente körperlicher Erscheinung reduziert und gleichzeitig voller Ausdruck menschlicher Gefühle.

Auch in der Malerei von Roy Mordechay leuchten Elemente auf, die man bei Guston als so typisch empfindet: Segmentieren und Fragmentieren von Körperteilen und Rückbesinnung auf malerische Entdeckungen vergangener Epochen: bei Mordechay u.a. die Antike in Judäa. Frans Roermonds Malerei ist vielleicht am stärksten enigmatisch, merkwürdig zeitlos in ihrer ständigen Verschränkung von gegenständlich und abstrakt. Bei Matthias Röhrborn schließlich ist der Knall zwischen meisterhafter Beherrschung der Mittel und subversiver Aufbrechung am stärksten.

Es geht, bei aller individuellen Unterschiedlichkeit, bei jedem von ihnen um die Darstellung des Menschen, ob als Figur oder hinter ihr, mit uns im Vordergrund oder abwesend.

Malerei kann eben einfach nicht aufhören und auch nicht einfach aufhören.

Lorenzo Pompa (*1962) wuchs in Rom auf und studierte dort zunächst Innenraumgestaltung und Architektur und mit dem Umzug nach Deutschland anschließend von 1996 bis 2003 Malerei an der Düsseldorfer Akademie bei Georg Herold. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf. Frans Roermond (*1967) studierte Malerei in London, Berlin und New York, wo er seit 2017 nach langen Auslandsaufenthalten wieder lebt und arbeitet. Matthias Röhrborn (*1968) studierte von 1989 bis 1996 an der UdK Berlin. Er lebt dort und in Brandenburg. Roy Mordechay (*1976) ist in Haifa geboren und studierte von 1999 bis 2002 am Avni Institut of Art and Design in Tel Aviv. Er lebt und arbeitet zur Zeit in Düsseldorf.

Gruppenausstellung

Vor und hinter den Figuren

Roy Mordechay, Lorenzo Pompa, Frans Roermond

April 3, 2022

 — 

July 23, 2022

Inmitten der zahllosen Fragestellungen, die die Tradition der Moderne permanent aufwirft, bleibt eine grundlegende Frage: Was ist im Grunde ein Bild und was sind Künstlerin und Künstler? In einer frühen Phase der Modernen Kunst, als der Symbolismus sich durchsetzte, herrschte die Idee vor, dass der Gegenstand eines Gemäldes, ähnlich dem Gedicht, das Wesen der Dinge, der Welt sein müsse. Ihr Abbild. Etwas, dessen Wert und Bedeutung in seiner Unvergesslichkeit liegt, in seiner Ausstrahlung, seiner Sichtbarmachung von Empfindungen, die in der Vorstellung des Betrachters zusammenkommen und etwas Denkbares erzeugen, das jenseits seiner eigenen physischen Natur sein kann. Nicht nur ein Objekt, nein: ein Ebenbild.

Diese Art Idealismus provozierte ihre dialektische Erwiderung bei den Realisten, die es gerade als positiv ansahen, dass ein Gemälde viel weniger Ebenbild oder Idee sei als vielmehr ein Objekt. Realisten interessierten sich für den Gegenstand, nicht für seine Wesenhaftigkeit.

Selbst wenn es sich um kubistische oder sogar abstrakte Malereien handelte, wurden sie als konkrete Entitäten in einer Welt von und aus Dingen angesehen. Ein Problem für die Kunst des 20. Jahrhunderts wurde offensichtlich. In der Vergangenheit hatte man es als gegeben angesehen, dass Vergleichbarkeit die grundlegende Art der Wahrnehmung von Kunst sei. Aber in dem Maße, wie die Erkennbarkeit sich von der reinen Vergleichbarkeit löste, geriet die Malerei in die Situation, sich genötigt zu sehen, stattdessen Erinnerung und Empfindsamkeit zu bemühen. Ein paar Pinselstriche und voilà: Ein Bündel Spargel. Nicht realer Spargel, sondern eine Analogie dafür. Mit zunehmender Freiheit, aber auch, wenn Malerei irgendwie eins unter vielen Dingen wird, wird als direkte Folge daraus das zu Grunde liegende System der Analogien zunehmend hinterfragt. Und das wiederum provoziert beim Betrachter schließlich den Wunsch nach Rückführung, Reinigung oder Berichtigung. Wie ein gegenläufiger Pendelschlag. Alle bleiben gefangen in diesem Paradoxon.

Die vier aktuell in “Vor und hinter den Figuren” vorgestellten Maler sind sehr bewusst für eine dialogische Ausstellung im Spannungsfeld genuiner Malerei ausgewählt worden. Sie scheinen sich deutlich innerhalb der hier beschriebenen Entwicklungsgeschichte zu positionieren, und sie haben eine jeweils ganz eigene Sprache hierfür entwickelt. Es sind also Positionen, die die gegenständliche Malerei in erster Linie als Malerei ernst nehmen. Nicht nur in ihren gestalterischen Möglichkeiten, sondern auch in ihren herausfordernden Bedingungen, die ja ständig neu befragt werden. 

In Lorenzo Pompas Malerei ist die vielleicht stärkste Verwandtschaft zu Philip Guston zu spüren, der so etwas wie ein Ahnherr für diese genuine Malerei ist. Pompas Figuren sind auf wesentliche, aber komplexe Elemente körperlicher Erscheinung reduziert und gleichzeitig voller Ausdruck menschlicher Gefühle.

Auch in der Malerei von Roy Mordechay leuchten Elemente auf, die man bei Guston als so typisch empfindet: Segmentieren und Fragmentieren von Körperteilen und Rückbesinnung auf malerische Entdeckungen vergangener Epochen: bei Mordechay u.a. die Antike in Judäa. Frans Roermonds Malerei ist vielleicht am stärksten enigmatisch, merkwürdig zeitlos in ihrer ständigen Verschränkung von gegenständlich und abstrakt. Bei Matthias Röhrborn schließlich ist der Knall zwischen meisterhafter Beherrschung der Mittel und subversiver Aufbrechung am stärksten.

Es geht, bei aller individuellen Unterschiedlichkeit, bei jedem von ihnen um die Darstellung des Menschen, ob als Figur oder hinter ihr, mit uns im Vordergrund oder abwesend.

Malerei kann eben einfach nicht aufhören und auch nicht einfach aufhören.

Lorenzo Pompa (*1962) wuchs in Rom auf und studierte dort zunächst Innenraumgestaltung und Architektur und mit dem Umzug nach Deutschland anschließend von 1996 bis 2003 Malerei an der Düsseldorfer Akademie bei Georg Herold. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf. Frans Roermond (*1967) studierte Malerei in London, Berlin und New York, wo er seit 2017 nach langen Auslandsaufenthalten wieder lebt und arbeitet. Matthias Röhrborn (*1968) studierte von 1989 bis 1996 an der UdK Berlin. Er lebt dort und in Brandenburg. Roy Mordechay (*1976) ist in Haifa geboren und studierte von 1999 bis 2002 am Avni Institut of Art and Design in Tel Aviv. Er lebt und arbeitet zur Zeit in Düsseldorf.

Die Wohnung, off space initiator and curator, Düsseldorf, Germany
Zoo, Lepsien Art Foundation (group show) co-curator, Düsseldorf
Hess 8, one building, one day before construction, co-curator with Ravit Harari, Tel Aviv